Verkehr

Salzburger stehen zwei Wochen pro Jahr im Stau

Salzburg
21.02.2017 22:00

"Traffic Index": Millionen von Navi-Daten ausgewertet. Verkehrs-Hotspots in der Innenstadt und auf Autobahn

Es ist wohl eine der umfangreichsten Daten-Erhebungen und -Auswertungen den Verkehr betreffend. Der niederländische Navi-Hersteller TomTom hat 90 Billionen (die Zahl mit zwölf Nullen) GPS-Daten in einen komplexen "Traffic Index" zusammen gefasst. Die Ergebnisse liefern ein detailliertes Bild über die Verkehrssituation auf der ganzen Welt (siehe Infokasten unten) und damit natürlich auch über Salzburg.

Salzburg "überholt" im Ranking Wien
2016 ist die Verkehrs-Analyse für Salzburg eine traurige. Im Vergleich zu den vergangenen sechs Jahren, in denen TomTom diese große Studie durchführt, standen die Salzburger noch nie so lange im Stau. Fazit: Für eine Fahrt die eigentlich 60 Minuten dauert, entstehen im Schnitt mehr als 20 Minuten Verzögerung. Hochgerechnet aufs Arbeitsjahr (230 Tage) sind das zwei Wochen im Stau pro Jahr! Salzburg "überholt" im Ranking damit Wien als Österreichs Stau-Stadt Nummer 1. Dabei bezieht TomTom die Daten aus verschiedenen Quellen: Einerseits aus den GPS-Daten der eigenen mobilen Navi-Geräte, aus Geräten die im Flottenmanagement (also bei Transportunternehmen oder Paketdienste, die verhältnismäßig viele Daten sammeln), aus Navigeräten die von Pkw-Herstellern fix eingebaut sind und andererseits aus Handy-Applikationen dank einer Kooperation mit Apple. "Uns interessieren keine persönlichen Daten. Wir sammeln GPS-Daten und errechnen mittels Geschwindigkeit einerseits die Wegstrecke, andererseits die Art des Fahrzeugs", sagt TomTom-Experte und Entwicklungsleiter Andreas Erwig.

Die Stau-Hotspots
Für Salzburg zeichnet sich daraus folgendes Verkehrsbild: Insgesamt wurden 11,5 Millionen zurück gelegte Kilometer ausgewertet, daraus resultiert ein "Straßennetz" von knapp 2000 Kilometern (immer Hin- und Rückweg gerechnet), davon knapp 80 Kilometer Autobahn. Folglich ergeben sich Stau-Hotspots: Nämlich die Westautobahn, die Tauernautobahn sowie Teile der Innenstadt etwa die Münchener Bundesstraße, die Ignaz-Harrer-Straße, Saint-Julien-Straße und Sterneckstraße (siehe dazu die Grafik). "Gerade die Autobahnen im Nahbereich dürften mitunter ein Grund sein, warum Salzburg in diesem Jahr Wien überholt hat", folgert Experte Erwig. Mögliche Ursachen dafür: der Fremdenverkehr, die Baustelle im Lärmschutztunnel Liefering aber auch die Grenzkontrollen am Walserberg. Auffällig im Österreich-Vergleich: Während in Wien gerade zu den Pendlerspitzen, also morgens und abends, die Stauzeiten lang sind, zeigt sich die Auswertung in Salzburg über den ganzen Tag verteilt in etwa gleich und auch den Wochenenden gibt es keine "Erholung". Auffällige, negative Ausreißer sind morgens der Montag, abends Mittwoch und Donnerstag. "Staureichster" Tag war übrigens der 5. August.

Max Grill, Kronen Zeitung

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