WM-Slalom

Shiffrin nicht zu stoppen! ÖSV-Damen ohne Medaille

Sport
18.02.2017 13:51

Mikaela Shiffrin war wie schon so oft im Weltcup auch im WM-Slalom nicht zu stoppen. Die US-Amerikanerin holte sich mit einer Machtdemonstration souverän die Goldmedaille vor der Schweizerin Wendy Holdener (+1,64 Sekunden) und der Schwedin Frida Hansdotter (+1,75). Michaela Kirchgasser (+2,22) erreichte bei ihrem letzten WM-Antritt als beste Österreicherin Rang sechs (siehe Video oben).

Es war ihr letzter WM-Auftritt, wie Kirchgasser emotional im Ziel betonte: "Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich so nervös bin am Start. Es ist die beste Saisonplatzierung im Slalom für mich. Es ist einfach schön, wenn man das, was man am meisten liebt, lange machen und genießen kann. So viele Leute stehen hinter mir. Das Karriereende ist nicht mehr weit weg."

Mikaela Shiffrin hat sich ihren dritten Slalom-Weltmeistertitel mit einer wahren Machtdemonstration abgeholt. 1,64 Sekunden Vorsprung hatte sie im Ziel. "Ich habe keine Ahnung, wie ich das geschafft habe", staunte die US-Amerikanerin nicht schlecht.

Drittes WM-Gold in Folge
Shiffrin gewann als erst zweite Rennläuferin nach Christl Cranz (1937, 1938, 1939) dreimal in Folge Slalom-Gold. Für die erst 21-Jährige ist es die zweite Medaille in St. Moritz, sie hatte sich bereits Riesentorlauf-Silber geholt. Sie schloss zu jenem Kreis von Rennläufern auf, die vor ihrem 22 Geburtstag bereits dreimal Weltmeister waren, also Marielle Goitschel (6), Christl Cranz (4), Toni Sailer (4) und Erika Hess (3).

Im Ziel fand Shiffrin, die auch Olympiasiegerin 2014 ist und damit bei ihrem vierten Großereignis in Folge triumphierte, erst die Anzeigentafel mit ihrer Zeit nicht. "Ich dachte mir schon, dass das gut war, aber ich wusste nicht, was meine Zeit ist. Dann habe ich sie gesehen und mir gedacht: Oh mein Gott!", schilderte Shiffrin.

Sie habe vorher nicht darüber nachgedacht, aber nun müsse sie sagen, dass es schon einiges bedeute, dreimal in Folge gewonnen zu haben. "Ehrlich gesagt, das ist schon was Spezielles. Ich bin so glücklich!"

Den zweiten Lauf hatte Shiffrins Trainer Mike Day gesetzt. Es sei ein wirklicher cooler Lauf gewesen, so Ski zu fahren, gefalle ihr. "So habe ich es trainiert, aber das in einem Rennen umzusetzen, ist mir bis jetzt noch nicht gelungen."

Im März wartet noch etwas Großes auf das einstige Wunderkind und die aktuelle Ausnahmeläuferin - in Aspen wird sie wohl zum ersten Mal in ihrer Karriere die große Kugel für den Gewinn des Gesamtweltcups entgegennehmen dürfen. Die Schweizer Kontrahentin Lara Gut fiel ja während der WM mit schwerer Knieverletzung aus.

Silber für WM-Gastgeber 
Die 23-jährige Holdener fügte Kombi-Gold eine Slalom-Silbermedaille hinzu. "Ich habe ein paar Fehler gemacht. Dann habe ich den Sprecher gehört, dass es knapp reichen könnte, dann bin ich einfach nur noch gefahren. Ich hätte insgesamt besser fahren können, aber ich bin überglücklich, dass ich Zweite bin", sagte Holdener, die als Halbzeitzweite im Finale für Shiffrin vorgelegt hatte. "Wahnsinn, so die WM zu beenden, allgemein so fantastische zwei Wochen zu haben, ist ein Privileg."

Frida Hansdotter - mit 31 die Älteste auf dem Podest und mit mindestens genauso vielen Tränen in den Augen - schob sich von fünf auf drei nach vorne und meinte, "einen tollen Job gemacht zu haben". Sie hält nun bei fünf WM-Medaillen. Die Halbzeitdritte Veronika Velez-Zuzulova aus der Slowakei fädelte ein und schied aus.

Schild kam nicht zurecht
Für die weiteren ÖSV-Läuferinnen lief es nicht nach Wunsch. Bernadette Schild (+02,97) landete an zehnter Stelle. Katharina Truppe (+03,63) kam über Rang 19 nicht hinaus. Katharina Gallhuber schied im zweiten Durchgang aus.

Mit dem flachen Hang haderte Schild, der es nicht gelang, sich darauf einzueinstellen. "Auf solchen Hängen fahr ich vielleicht technisch noch zu sauber, lasse den Ski nicht wirklich gehen", meinte die Salzburgerin die mit dem ersten Lauf überhaupt nicht zufrieden war. Für die Zukunft wisse sie nun, wo sie ansetzen müsse.

Nach ihrem Crash im Riesentorlauf meldete sich Truppe für den Slalom fit. "Ich habe viel Erfahrung sammeln können, es war cool, mehr ist nicht mehr gegangen. Aber ich bin zufrieden", sagte die 21-jährige Kärntnerin, die auch im Teambewerb eingesetzt wurde und so beim Debüt zu drei Starts kam.

Gallhuber scheidet aus
Katharina Gallhuber verpatzte als 25. ihren ersten Durchgang, sie erklärte, die "coole Stimmung leider von oben bis unten zu viel genossen" zu haben. Ihre Attacke im Finale endete für die 19-jährige Niederösterreicherin mit einem Ausfall. "Ich bin durch die Haarnadel zu gerade geworden, dann ist man früh weg. Ich nehme die guten Schwünge mit, die Stimmung mit. Es war ein super Erlebnis, ich habe viel erfahren dürfen. Das motiviert zum hart Arbeiten."

Österreich bilanzierte mit Gold im Super-G durch Nicole Schmidhofer, Silber in der Abfahrt durch Stephanie Venier und Bronze in der Kombination durch Michaela Kirchgasser.

Das Ergebnis:
1. Mikaela Shiffrin (USA)           1:37,27 Minuten
2. Wendy Holdener (SUI)             +1,64 Sekunden
3. Frida Hansdotter (SWE)           +1,75
4. Petra Vlhova (SVK)                 +1,89
5. Sarka Strachova (CZE)            +2,05
6. Michaela Kirchgasser (AUT)   +2,22
7. Ana Bucik (SLO)                     +2,62
8. Emelie Wikström (SWE)            +2,93
9. Denise Feierabend (SUI)          +2,96
10. Bernadette Schild (AUT)       +2,97
11. Resi Stiegler (USA)                +3,14
12. Nastasia Noens (FRA)             +3,26
13. Maren Skjöld (NOR)                +3,32
14. Maria Pietilä-Holmner (SWE)     +3,33
15. Erin Mielzynski (CAN)              +3,35
16. Anna Swenn-Larsson (SWE)    +3,42
17. Marina Wallner (GER)              +3,43
18. Lena Dürr (GER)                     +3,50
19. Katharina Truppe (AUT)         +3,63
20. Marie-Michele Gagnon (CAN)    +3,98
21. Michelle Gisin (SUI)                +4,25
22. Jessica Hilzinger (GER)            +4,38
23. Anne-Sophie Barthet (FRA)      +4,55
24. Federica Brignone (ITA)           +5,06
25. Alexandra Tilley (GBR)             +5,45
26. Nina Löseth (NOR)                  +5,70
27. Ali Nullmeyer (CAN)                 +5,89
28. Andrea Komsic (CRO)               +6,39
29. Jekaterina Tkatschenko (RUS)   +6,61
30. Adriana Jelinkova (NED)            +6,76

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Chiara Costazza (ITA), Irene Curtoni (ITA), Manuela Mölgg (ITA), Christina Geiger (GER), Melanie Meillard (SUI)
Ausgeschieden im 2. Durchgang u.a.:Katharina Gallhuber (AUT), Veronika Velez-Zuzulova (SVK), Adeline Baud Mugnier (FRA)

krone Sport
krone Sport
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)



Kostenlose Spiele