Schnapsidee

EU zieht nach Protest der Brauereien zurück

Österreich
24.10.2006 15:39
Die EU-Kommission legt heute Nachmittag ihre Pläne zur Eindämmung von Alkohol-Missbrauch und damit in Zusammenhang stehende Gesundheitsschäden vor. Von den ursprünglichen ambitionierten EU-Plänen dürfte aber – nicht zuletzt aufgrund heftiger Widerstände der Getränkehersteller und Bierbrauer - nicht mehr viel übrig geblieben sein. Warnhinweisen auf Etiketten, verschärfte Kontrollen des Schutzalters oder Steuererhöhungen auf Alkohol sollen nicht vorgeschlagen werden.

Konkrete legislative Maßnahmen hätte die Kommission auch nie vorgehabt, sagte ein Kommissionssprecher im Vorfeld. Der Sprecher von Gesundheitskommissar Kyprianou, sprach vergangene Woche von einer „Dramatisierung“ durch die Alkohol erzeugende Industrie. Diese habe „immer Kämpfe dort gesucht, wo es keine zu kämpfen gibt".

Ottakringer kontert mit witzigen Etiketten
Durch die Mitteilung der EU-Kommission solle vielmehr klar gestellt werden, welche Maßnahmen in den jeweiligen Einflussbereich von Kommission, Mitgliedstaaten oder Industrie fallen. Sollten zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauches doch schärfere Methoden eingesetzt werden, gibt es in Österreich eine erste Reaktion von Seiten des Handels. Die Brauerei Ottakringer hat eigene Etiketten (siehe Foto) für die Rückseite der Flasche geplant, die als Gegenstück der von der EU angedachten Warnhinweise dienen sollen.

„Bloss nicht!“
Zu sehen sind Texte wie „Hinweis der Ottakringer Brauerei. Überreglementierung und Einschränkungen gefährden Frische und Freiheit. Herzlicher Hinweis auch für EU-Beamte: Bloss nicht!“. Brauereiboss Menz begründete nannte die geplanten Etiketten einen „demokratischen Akt gegen Behördenwillkür und die Entmündigung der Menschen.“ Protestiert hatten auch die Bierbrauer in Bayern, wo man mit den Gerüchten um die Bier-Warnhinweise allerdings weniger humorvoll umging, als in Österreich...

Foto: Ottakringer Brauerei, AP

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