100.000 € Schaden

“Kommissar Zufall” überführt Graffitisprayer

Österreich
17.02.2017 13:46

Der Zufall wollte es offenbar, dass die Grazer Polizei einem 22-jährigen Sprayer das Handwerk legen konnte. Der Bursche hatte sich allein in der steirischen Landeshauptstadt rund 500 Mal mit diversen Schriftzügen an zahlreichen Hauswänden und Mauern verewigt, richtete mit seinen Graffitis dabei einen Schaden von rund 100.000 Euro an. Doch nicht nur in Graz trieb es der 22-Jährige "bunt": Ausgerechnet die Mutter des Leiters der Ermittlungsgruppe lieferte nämlich den Beweis, dass der Verdächtige seine Spraydosen auch in Paris, Lissabon und Barcelona gezückt hatte.

Wohl bereits seit Mai 2016 war der 22-jährige Graffitisprayer in Graz aktiv, wie die Polizei am Freitag erklärte. Im ganzen Stadtgebiet hinterließ der Bursche Schriftzüge wie "Kill all cops", "Humor", "Bertl", "ARF", "RAF", "Gulag" und "Ireck" an den Häuserwänden. Doch die Identität des "Künstlers" blieb unklar, bis Zufälle die Ermittler auf die Spur des jungen Grazers brachten.

Mutter des Gruppenleiters machte im Urlaub interessante Entdeckung
Zunächst wurde im Jänner 2017 eine Ermittlungsgruppe in der Causa ins Leben gerufen, deren Leiter seiner Mutter zu Hause über die neue Aufgabe erzählte. Als die Frau Tage später nach Barcelona in den Urlaub reiste, sollte sie in der spanischen Metropole eine interessante Entdeckung machen: Denn auch dort fand die Frau einen der von ihrem Sohn erwähnten Schriftzüge vor.

Sprayer in Verkehrskontrolle getappt
Der nächste Zufall sollte nicht lange auf sich warten und schließlich auch zur Ausforschung des Graffitisprayers führen. Bei einer Verkehrskontrolle bei Nürnberg in Deutschland ging der 22-Jährige gemeinsam mit drei Grazer Freunden den Beamten ins Netz. Dabei entdeckten die Beamten sein Skizzenbuch. Sie schickten es an die Grazer Behörden, wodurch klar wurde, dass er vermutlich der aktive Sprayer in der steirischen Landeshauptstadt ist. Eine Überwachungskamera ertappte ihn dann auch noch auf frischer Tat.

Geständnis bei Polizei
Bei der Hausdurchsuchung fanden die Ermittler zudem einen Stadtplan von Barcelona. Nachdem der Verdächtige erzählte, dass er eine Städtereise von Paris über Barcelona nach Lissabon gemacht hatte, legte ihm der Gruppenleiter auch noch das Foto, das die Mutter in Barcelona gemacht hatte, vor. Da gestand der 22-Jährige, dass er auch in anderen Städten seine Schriftzüge hinterlassen hatte. Außerdem forschte die Polizei Mittäter aus. Die Ermittler bitten weitere mögliche Geschädigte, sich bei der nächstgelegenen Dienststelle zu melden.

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