Schrottmeiler

Temelín hat Problem mit der Notbremse

Oberösterreich
23.10.2006 18:36
„Das kann unmittelbar zu einem Unfall führen“, warnt der Anti-Atom-Beauftragte des Landes, Radko Pavlovec: Im AKW Temelín sind die Steuerstäbe, mit denen der Reaktor im Notfall sekundenschnell abgeschaltet werden muss, so verbogen, dass sie klemmen. Die Betreiber wollten das Problem mit der „Notbremse“ vertuschen.

Zwischen den Brennstäben platzierte bewegliche Steuerstäbe dienen im Normalbetrieb zur Regulierung der Reaktorleistung. Bei Schnellabschaltungen werden sie ausgeklinkt und müssen in ihren Führungsröhren innerhalb von 3,5 Sekunden bis zum Reaktorboden fallen. „Wenn das nicht funktioniert, kann es zu Komplikationen bis hin zur Kernschmelze kommen“, so Pavlovec - und es funktioniert seit einem Jahr nicht.

Mit zwei durch Hitze verbogenen Steuerstäben begann eine Serie von Störfällen, die im Juni mit einem vorgezogenen Komplettaustausch des Brennstabsystems endete. 51 der 61 Steuerstäbe klemmten bereits! „Das wurde verschwiegen. Wir sind erst durch eigene Nachforschungen dahintergekommen“, sagt Pavlovec. Auch von den neuen Steuerstäben sollen elf defekt sein.

Das Land kann protestieren, aber wenig tun. Ein gerichtlicher Stopp des Reaktors wegen „Gefahr im Verzug“ müsste in Tschechien beantragt werden. Ziemlich chancenlos, meint Pavlovec.

 

 

Foto: rubra

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