Erste Verhaftung

Zeigen diese Bilder Kim Jong Nams Mörderin?

Ausland
15.02.2017 14:48

Während sich die Hinweise auf einen Auftragsmord am Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un verdichten, ist eine erste Verhaftung im Mordfall Kim Jong Nam erfolgt. Über die Staatsbürgerschaft der inhaftierten jungen Frau gibt es widersprüchliche Informationen: Einmal heißt es, sie sei Vietnamesin, an anderer Stelle ist von einer Burmesin die Rede. Es liegt der Verdacht nahe, dass es nordkoreanische Agentinnen waren, die gefälschte Pässe bei sich trugen.

Zudem sind am Mittwoch auch erste Bilder aus Überwachungskameras des Kuala Lumpur International Airports aufgetaucht, auf denen eine der Attentäterinnen zu sehen sein soll. Zwar haben sowohl malaysische als auch südkoreanische Behörden das Abeleben Kim Jong Nams bestätigt, von einem Giftanschlag will dort aber bisher offiziell niemand sprechen. Malaysische Medien berichteten mit Hinweis auf die Polizei, dass kurz vor seinem Abflug aus Malaysia in die chinesische Sonderverwaltungszone Macau plötzlich zwei asiatisch aussehende Frauen hinter dem 45-jährigen Halbbruder Kim Jong Uns aufgetaucht seien und eine von ihnen ihm ein Tuch über Mund und Nase gedrückt habe.

"Giftnadeln", Taschentuch oder Spray als Tatwaffe?
Andere Augenzeugen wollen den Einsatz eines Sprays wahrgenommen haben. Im Lauf des Mittwochs gab es Spekulationen darüber, dass die beiden Frauen Selbstmord begangen haben könnten. Das wurde seitens der Behörden nicht bestätigt. Zuvor war von einem Angriff mittels "Giftnadeln" die Rede gewesen.

Kim Jong Nam ging nach dem Überfall - der sich bereits am Montag ereignete, aber erst am Dienstag publik wurde - zunächst zum Informationsschalter. Dort klagte er über heftige Kopfschmerzen, weshalb er in die Ambulanz des Flughafens gebracht wurde. Weil sich sein Zustand immer mehr verschlechterte, wollten ihn die Ärzte ins Krankenhaus bringen. Auf dem Weg dorthin starb er jedoch.

Der 45-Jährige war der älteste Sohn des früheren Diktators Kim Jong Il und wurde früher auch als möglicher Nachfolger gehandelt. Dann fiel er jedoch in Ungnade. Nach dem Tod des Vaters im Dezember 2011 rückte sein jüngerer Halbbruder an die Spitze des kommunistischen Staates auf.

Kim-Halbbruder bereits seit Jahren auf Todesliste
Laut Angaben südkoreanischer Parlamentarier versuchte der Nachbar im Norden 2012 schon einmal, Kim Jong Nam zu töten. Daraufhin habe dieser seinen Halbbruder in einem Brief um Gnade für sich und seine Familie gebeten. Er habe dabei auch betont, dass er keine Gefahr für Kim Jong Un darstelle und im Norden kaum politische Unterstützung habe.

Pjöngjang: "Kim Jong Nam ist nicht tot"
Ein Vertreter des nordkoreanischen Zentrums für nordkoreanisch-amerikanischen Frieden mit Sitz in Japan widersprach den Berichten über die Vergiftung des in Ungnade gefallenen Kim-Halbbruders. "Kim Jong Nam ist nicht tot", so Kim Myong Chol gegenüber der britischen Tageszeitung "Daily Telegraph". Jener Mann, der in Malaysia ermordet wurde, sei nicht Kim Jong Uns Halbbruder. "Er hat eindeutig einen südkoreanischen Akzent." Damit versuche Südkorea lediglich, die nordkoreanische Regierung "in Verruf" zu bringen, so der Vertreter Nordkoreas. Er bezog sich bei seiner Aussage auf Archivaufnahmen, die in südkoreanischen Medien gezeigt wurden. In diesen gab Kim Jong Nam Interviews.

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