Gedanken zur”Wende”

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22.10.2006 16:20
Das freie Wort
Da hat Herr Gusenbauer zusätzlich zu seinem Erfolg eigentlich noch Glück gehabt. Er übernimmt als Chef einen relativ geordneten Staatshaushalt.

In seinem Wahlkampf hat er lauter Verbesserungen versprochen, u. a. eine Halbierung der Jugendarbeitslosigkeit, die Befreiung von sozialer Kälte, von Bildungs- und Pflegenotstand und Maßnahmen gefordert, die kaum finanzierbar sind. Macht nichts, man könnte etwaige Defizite mit der Einsparung der Eurofighter abdecken, also von Abfangjägern, die seit Kreiskys Zeiten gemäß den Neutralitätsverpflichtungen unseren Luftraum zu überwachen haben.

Abgesehen von den sozialen Ansprüchen, die bei den SPÖ-Wählern naturgemäß starken Eindruck hinterlassen haben, wurden die wirtschaftlichen Voraussetzungen - weil weniger griffig - in den Hintergrund gerückt.

Dass Herr Gusenbauer und die Seinen kaum Arbeitsplätze schaffen und damit die Arbeitslosigkeit verringern können, sondern nur die Unternehmer, wurde wegen der traditionellen Assoziierung mit den "Reichen" gerne verschwiegen. Die Regierung war zu allen Zeiten nur für begleitende Rahmenbedingungen wie Grundausbildung und steuerliche Regelungen zuständig.


Die hochgespielten Gegensätze im Wahlkampf werden bei weiterem Verharren nur schwer zu überbrücken sein. Die so genannte Wende wird es nicht geben, sondern nur ein Konsenswille bei möglichen Verbesserungen und die nüchterne Bereitschaft, die nationalen und internationalen Probleme in einer immer schnelllebigeren Zeit zu bewältigen. Wenn anstelle von Emotionen Vernunft, Demut und Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Bürgern einkehrt, könnte die große Koalition erfolgreich sein.




Dr. Reinhold Soxberger, Sollenau
erschienen am Mo, 23.10.
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