Es ist wirklich ein Knochenjob, den die fünf Seelsorger im Linzer Uni-Klinikum freiwillig erledigen: Die drei katholischen und zwei evangelischen Seelsorger stehen den Patienten in dem 1800-Betten-Spitalskomplex in Notsituationen zur Seite. Ein Berufsalltag, in dem Hoffnung und Verzweiflung dicht nebeneinander liegen, mit vielen Grenzsituationen und der Begegnung mit dem Tod.
Das Linzer Uni-Klinikum ist das zweitgrößte Spital Österreichs, mit der bundesweit größten Frauenklinik. 6500 Menschen arbeiten hier, davon 750 Ärzte. In diesem Umfeld kümmern sich die fünf Seelsorger um die Patienten, werden einerseits gerufen oder bieten ihre Hilfe bei Stationsbesuchen an. "Ich arbeite im Med Campus III., dem ehemaligen AKH. Ich bin viel in den Intensivstationen tätig, wo ein ständiges Auf- und Ab von Hoffnung und Verzweiflung herrscht. Ein Zustand, der oft Monate lang dauert", erzählt Birgit Kopf: "Ich verstehe Seelsorge im Spital als Begegnung, stelle mich als Gesprächspartner zur Verfügung. Ich komme oft nicht sehr weit in einer Station, weil es so viele Nachfrage gibt."
Die oftmalige Konfrontation mit dem Tod gehört quasi zum Berufsbild, sagt Kopf: "Wir werden im Med Campus III. im Jahr zu zirka 500 Sterbenden gerufen. Es ist in den Leuten ganz tief drin, dass sie ein Verabschiedungsritual wünschen. Wenn man Sterbende segnet, kommt eine ganz große Dankbarkeit zurück. Oft können die Leute dann wirklich leichter gehen."
Mit mehr Freude, aber auch mehr Schmerz muss Maria Merzinger im Med Campus IV., der Landesfrauen- und Kinderklinik umgehen: "Manchmal kann man keinen Trost spenden, sondern nur mit aushalten."
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