Nicht nur Depp

Stars in Geldnot: Megareich, aber hoch verschuldet

Adabei
12.02.2017 05:58

Johnny Depp plagt die Geldnot. Er ist nicht der Einzige, denn schon viele Stars rutschten trotz hoher Gagen in die Pleite ...

Amber Heard, die jüngste Ex-Frau des Hollywood-Exzentrikers Johnny Depp, zeigte sich bei der Scheidung richtig bescheiden: Sie ließ sich mit sieben Millionen Dollar (rund 6,5 Millionen Euro) abspeisen. Wie wir inzwischen wissen, kommt Depp selbst mit so einer Summe nicht einmal vier Monate über die Runden: Im Vorjahr ließ er sich das tägliche Leben in Summe 26 Millionen Dollar (24 Millionen Euro) kosten.

Aber jetzt sind seine Kassen angeblich leer, Gläubiger klagen unbezahlte Rechnungen in siebenstelliger Höhe ein, und mit seinem ehemaligen Vermögensverwalter trifft er sich nur noch vor Gericht. Der Streit hat nicht nur den lockeren Lebenswandel des Leinwandstars publik gemacht. Bekannt wurde auch, dass er bisher im Jahr rund 48 Millionen verdiente. Wie bitte kann so jemand einen angeblichen Engpass im Börsel haben?

Nur zur Beruhigung, so richtig arm ist der Depp natürlich nicht. Wenn nötig, hat er einiges zu versilbern: 45 Autos zum Beispiel, von denen jedes in die 100.000-Euro-aufwärts-Kategorie fällt, oder eine kleine Inselkette vor den Bahamas. Dazu kommen ein Schloss in Südfrankreich, ein Reiterhof in Kentucky, eine Jacht um 18 Millionen und Immobilien in Hollywood. Aber so ein Besitz verursacht natürlich Fixkosten.

Seine Privatjets verschlingen monatlich 700.000 Dollar (rund 650.000 Euro), auch wenn er gar nicht damit fliegt. Seine 40 Angestellten summieren sich zu 300.000 Dollar (rund 280.000 Euro) Gehaltskosten. Da fällt der Weinkeller, dessen Inhalt sich auf 30.000 Dollar (28.000 Euro) Anschaffungswert beläuft, schon kaum mehr ins Gewicht. Ein paar echte Warhols und Klimts soll er auch besitzen, 200 Kunstwerke sind es insgesamt.

Depp klagt auf Schadenersatz
Freundlicherweise wissen wir das alles, weil Johnnys ehemalige Beratungsfirma The Management Group (TMG), die ihm 17 Jahre lang in finanziellen Dingen zur Seite stand, mit dieser Anlagen-Liste rausgerückt ist. Zur eigenen Verteidigung, denn Depp behauptet, TMG habe schlecht gearbeitet und ihn übel beraten. Er klagte die Firma wegen Betrugs auf 25 Millionen Dollar (gut 23 Millionen Euro) Schadenersatz. Diese konterte mit einer Gegenklage und fordert nun wiederum 4,2 Millionen von dem Leinwand-Piraten.

Depps Rechtsanwalt Adam Waldman jedenfalls dementierte Gerüchte, wonach der Hollywoodstar vor dem Ruin stehe. "Johnny Depp ist nicht pleite", sagte Waldman dem Magazin "Bunte". Entsprechende Angaben von Depps ehemaliger Beratungsfirma seien "absurd".

Promis in Nöten
Es wäre jedenfalls nicht das erste Mal, dass sich ein Star trotz Mega-Gagen finanziell überschätzt und an den Rand der Pleite manövriert. Selbst Michael Jackson, einer der bestverdienenden Popmusiker aller Zeiten, lebte zuletzt über seine Verhältnisse. Die Neverland-Ranch samt Zoo und Vergnügungspark verschlang wesentlich mehr Geld, als selbst seine Plattenverkäufe einspielten. Als er 2009 starb, war er hoch verschuldet.

Auch Oscarpreisträger Nicolas Cage verfällt immer wieder dem Shopping-Rausch, er kann von Jachten und Häusern und Rolls-Royce einfach nicht genug bekommen. Schon vor Jahren gab er zu, dass er vor dem finanziellen Ruin stehe. Neben Häusern kaufte er sich 22 Autos innerhalb eines Jahres.

Besonders gefährdet sind Stars, die nicht rechtzeitig kapieren, dass ihre Karriere den Höhepunkt überschritten hat. Sie sind zwar noch berühmt, kriegen aber keine Angebote mehr, und der gewohnte Geldfluss versiegt. "Baywatch"-Nixe Pam Anderson kam auf diese Weise vorübergehend in arge Geldnot, ebenso die Ex-Sexikone Kim Basinger, die ein Projekt trotz Zusage nicht annahm und auf Schadenersatz verklagt wurde. Sie rutschte dadurch in den Konkurs.

"Miami Vice"-Polizist Don Johnson hatte ebenfalls zu kämpfen: Er konnte einen Kredit in der Höhe von knapp einer Million Dollar kaum noch zurückzahlen. Finanzielle Nöte plagten auch den berühmten 70er-Jahre-Schnurrbart Burt Reynolds (der seinen Hausrat versteigern lassen musste, um wieder zu Geld zu kommen) oder den wüsten Serienliebling Charlie Sheen. Mit TV-Serien scheffelte er Millionen. Sein ausschweifender Lebensstil ging sich mit seinem Einkommen aber trotzdem nicht aus.

Aber selbst wenn das Geschäft weiterhin gut läuft, schaffen es manche Superstars, mehr zu verprassen, als sie verdienen. Ein tragisches Beispiel dafür ist Mozart. Er war zu seiner Zeit weltberühmt und hoch bezahlt, konnte aber mit Geld überhaupt nicht umgehen. In den letzten Jahren vor seinem Tod 1791 lieh er sich von Freunden große Summen. Die gewaltigen Tantiemen, die er vor allem mit "Don Giovanni" und der "Zauberflöte" verdiente, reichten einfach nicht.

Karin Schnegdar, Kronen Zeitung/krone.at

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(Bild: kmm)



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