"Killer" Putin

Kreml verlangt Entschuldigung von Fox-Moderator

Medien
07.02.2017 08:34

Weil er den russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Interview mit US-Präsident Donald Trump als "Killer" bezeichnet hat, erwartet der Kreml von Fox-News-Journalist Bill O'Reilly eine Entschuldigung. Ein Putin-Sprecher bezeichnete die Aussage am Montag als "nicht hinnehmbar und verletztend" und ergänzte: "Wir zählen darauf, dass ein so angesehener Fernsehsender sich beim russischen Präsidenten entschuldigt."

O'Reilly dürfte es mit einer Entschuldigung jedoch nicht allzu eilig haben: "Ich arbeite an der Entschuldigung, es könnte aber eine Weile dauern", sagte er am Montag grinsend in seiner US-Sendung "The O'Reilly Factor". "Fragen Sie mich noch einmal so gegen 2023."

Der Fox-News-Moderator hatte Putin in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview im Zusammenhang mit der Ermordung von Journalisten und Dissidenten wegen der mutmaßlichen Mitverantwortung des Präsidenten als Mörder bezeichnet. "Es gibt viele Mörder", sagte Trump daraufhin. "Wir haben viele Mörder. Denken Sie, unser Land ist so unschuldig?"

Kritik aus eigenen Reihen an Trumps Äußerung
Trump erntete für diese Äußerungen umgehend Kritik aus der eigenen Republikanischen Partei, die Putin mehrheitlich kritisch sieht. Der Senator Mitch McConnell sagte, er denke nicht, dass sich das Verhalten der Führung in Moskau und Washington vergleichen lasse. Putin sei "ein früherer KGB-Agent, ein Gangster", der nicht durch eine "glaubwürdige Wahl" an die Macht gekommen sei.

Trump hatte bereits im Wahlkampf seine Sympathie für Putin bekundet und damit viele Parteikollegen irritiert. Er kündigte an, sich für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Washington und Moskau einzusetzen. Unter anderem will er im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat mit Russland zusammenarbeiten.

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