Neue Erklärung

“Selbstmordanschläge im Irak sind Sünde”

Ausland
20.10.2006 16:51
Um das Blutvergießen im Irak zu stoppen, arbeiten derzeit rund 50 Islamgelehrte in Mekka an einer neuen, gemeinsamen Erklärung. Darin sollen Selbstmordattentate und Anschläge auf Muslime zur Sünde erklärt werden. Einen entsprechenden Textentwurf hat die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), die das Treffen organisiert hat, ausgearbeitet.

Der Generalsekretär der OIC, Ekmeleddin Ihsanoglu, geht davon aus, dass die Religionsführer den Text akzeptieren und die Erklärung am Wochenende verabschieden werden. "Die Botschaft der Erklärung von Mekka soll auch von den Predigern im Irak weiter getragen werden", so Ihsanoglu. In der Erklärung heißt es auch, die Iraker sollten daran arbeiten, ihr Land politisch, militärisch und wirtschaftlich selbst zu kontrollieren "und somit die Besatzung beenden."

Nicht zu dem Treffen in Mekka erschienen ist Großajatollah Ali al-Sistani, das geistliche Oberhaupt der irakischen Schiiten. Er und der junge radikale Schiitenführer Muktada al-Sadr sollen der Erklärung für ein Ende des Blutvergießens aber schon vorab ihren Segen gegeben haben. Die OIC, der 57 Staaten angehören, betonte, es handle sich bei der Erklärung um eine religiöse Initiative und nicht um einen politischen Vermittlungsversuch.

Wegen des islamischen Fastenmonats Ramadan finden die Gespräche in der Nacht statt, nach der Mahlzeit des Fastenbrechens und dem Abendgebet. Am Freitag versammelten sich rund zwei Millionen Menschen zum letzten Freitagsgebet des Ramadan in der Großen Moschee von Mekka sowie auf den umliegenden Plätzen und Straßen.

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