Red Bull Salzburg

Ein Taktik-Ass als Bullen-Trumpf

Salzburg
06.02.2017 18:08

Mit seinen Spielanalysen verblüffte Rene Maric die Salzburg-Bosse, wurde als Trainer engagiert. Mit den Jungbullen will er in der Youth League gegen seinen Ex-Arbeitgeber überraschen.

Österreich hat acht Millionen Teamchefs, heißt es. Nur die wenigsten haben tatsächlich die Kompetenz, Trainern auf Augenhöhe zu begegnen. Rene Maric gehört zur seltenen Gattung derer, die nicht nur gescheit reden - oder in seinem Fall schreiben -, sondern wirklich Ahnung von der Materie haben. Mit seinen Analysen für das Onlineportal "Spielverlagerung" machte er derart Eindruck, dass Red Bull Salzburg auf ihn aufmerksam wurde, er im Sommer einen Job als Co-Trainer von Marco Rose in der U18 und Youth League ergatterte.

Mit Tuchel und Schmidt gearbeitet

"Wir haben uns öfter ausgetauscht, waren auf einer Wellenlänge", erklärt der erst 24-Jährige, der im Vorjahr die Leistungen der Jungbullen analysierte, so mit Rose in Kontakt kam. Im Oberösterreicher festigte sich der Gedanke, dass ein Job bei den Salzburgern genau das Richtige für ihn sein könnte. "Ich war schon bei anderen Vereinen tätig, wollte aber was Festes." Rose setzte sich für ihn ein, bei einem Gespräch mit Ernst Tanner und Thomas Letsch wusste Maric zu überzeugen.

Für die Chance, die er beim österreichischen Branchen-Primus erhielt, ist er dankbar. So schwärmt er von der tollen Zusammenarbeit mit seinem Cheftrainer und hebt die fachliche Kompetenz des kompletten Betreuerstabes, dem auch Fanliebling Eddie Gustafsson als Tormanntrainer angehört, lobend hervor.

Generell schwärmt der Jung-Trainer von der Spielphilosophie der Salzburger, die sich durch den ganzen Verein durchzieht. Vor allem das aggressive Spiel gegen den Ball hat es ihm angetan und entspricht auch seiner persönlichen Idealvorstellung. Auch im Spiel mit dem Ball betrachtet er Salzburg auf einem sehr guten Weg, wenngleich der FC Barcelona hier seinen Idealvorstellungen am nächsten kommt.

In der Fußball-Szene war Maric, der sich bereits mit Pep Guardiola austauschen konnte, indes schon vor seinem Engagement in der Mozartstadt kein Unbekannter mehr. Als Thomas Tuchel noch in Mainz das Trainerzepter schwang, war der Wahl-Salzburger für die Gegneranalyse zuständig. Auch mit dem ehemaligen Bullen-Coach Roger Schmidt arbeitete er eng zusammen. Beide gelten als absolute Fachmänner in der deutschen Bundesliga, haben aber auch den Ruf, schwierige Typen zu sein. "Ich habe sie abseits des Platzes als integer kennengelernt. Ich kann nichts Negatives sagen, es war mit beiden sehr angenehm."

Maric ist Manchester City bestens bekannt

Und dann wäre da noch vor dreieinhalb Jahren ein Engagement bei Manchester City, dem Gegner der Jungbullen am Mittwoch (18 Uhr, Red Bull Arena) im Play-off der Youth League. Konkret ging es darum, Spielertypen zu erkennen, die zum Stil der Engländer passen. Das dort angeeignete Wissen hilft Salzburg im direkten Duell mit den "Skyblues" allerdings nicht, wie der Oberösterreicher klarstellt. "Sie haben ihre Akademie in Richtung spanischen Stil verändert. Die Spieler sind körperlich gut, agieren mit hoher Dynamik. Dazu spielen sie mit viel Ballbesitz."

Davon konnte sich Maric persönlich überzeugen, war er doch gemeinsam mit Chef Rose auf "Spionagetour", um sich auch vor Ort ein Bild von den Engländern zu machen. Zusammen wurde eine Spielstrategie entwickelt, um den "Citizens" ein Schnippchen zu schlagen. "Wir sind eindeutig der Underdog, aber wenn wir unsere taktischen und technischen Fähigkeiten umsetzen, kann uns eine Überraschung gelingen", glaubt der Wahl-Salzburger an seine Schützlinge.

Das Rezept ist klar: "Wir müssen handlungsschnell sein, gut antizipieren. Dem Gegner dürfen wir nur wenig Zeit am Ball erlauben, ihm keine Zeit für Dribblings geben. In Ballbesitz müssen wir sie bewegen und einfach auf den Punkt bereit sein. Wenn wir das schaffen, wird es ein sehr interessantes Spiel." Gelingt das nicht, ist die individuelle Qualität der "Citizens" derart groß,, "dass wir Probleme kriegen könnten". Ein exzellenter Spielplan ist für eine Sensation unumgänglich. Diesbezüglich sollten die Jungbullen bei Maric und Rose aber in besten Händen sein.

Christoph Nister, Kronen Zeitung

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