Taschengeld stellt einen wichtigen Teil der Erziehung unserer Kinder dar: Wer schon früh mit Geld umzugehen lernt, wird im späteren Leben weniger Probleme mit seiner finanziellen Situation haben. Doch wie viel Geld soll man seinem Kind eigentlich monatlich zukommen lassen?
Taschengeld steht bei Österreichs Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs. Mehr als 320 Millionen Euro dürfte pro Jahr in deren Taschen fließen, so eine Schätzung der Erste Bank. Auch stellt es einen wichtigen Teil der Erziehung unserer Kinder dar.
Ab wann sollten Kinder Taschengeld bekommen?
Es spricht nichts dagegen, schon Kindern im Vorschulalter ein Taschengeld zur Verfügung zu stellen - allerdings muss die Höhe immer dem Alter angemessen sein. Auch sollte die Auszahlung bei jüngeren Kindern nur wöchentlich erfolgen, ältere Kinder können das Taschengeld auch monatlich erhalten. Denn dadurch lernen sie, auch über einen längeren Zeitraum hinweg mit einem bestimmten Betrag hauszuhalten.
So viel ist angemessen
Nun stellt sich noch die Frage, wie viel Taschengeld Sie Ihrem Kind zur Verfügung stellen sollten. Hierfür können folgende groben Richtwerte herangezogen werden:
Diese angegebene Staffelung zeigt aber wie gesagt nur Richtwerte, die Sie individuell für Ihr Kind anpassen sollten - je nachdem, wie reif Sie es im Umgang mit Taschengeld einschätzen. Auch wenn Sie mehrere Kinder haben, können Sie die Staffelung anpassen, da dann jedes Kind einen geringeren Betrag erhalten sollte. Jedoch gilt es darauf zu achten, dass die Beträge fair verteilt sind.
Studie: Großteil geht für Einkäufe drauf
Laut einer Studie von durchblicker.at vom Oktober 2018 bekommen Kinder und Jugendliche übrigens im Schnitt 33,32 Euro Taschengeld pro Monat. Wohnt ein Kind in Wien, sind es sogar 43,16 Euro. Klarerweise gibt es Unterschiede nach Alter: 15- bis 18-Jährige müssen mit 72 Euro auskommen, bei 10-bis 14-Jährigen sind es 27 Euro, bei Volksschülern 15,28 Euro. Selbst Kinder unter fünf Jahren erhalten schon ihr eigenes Geld (11,62 Euro). In erster Linie wird Bares für Einkäufe (35 Prozent), Freizeitaktivitäten (25 Prozent), Essen und Trinken (20 Prozent) und virtuelles Shoppen (15 Prozent) verwendet. Drei von vier Kindern sparen auch noch.
Taschengeld für Mithilfe im Haushalt
Sie können Ihrem Kind natürlich auch die Möglichkeit geben, sich durch Mithilfe im Haushalt sein Taschengeld aufzubessern - dadurch lernt es, dass hinter Geld auch Arbeit steckt. Typische Tätigkeiten, die Sie entlohnen können, sind Müll hinausbringen, Fenster putzen oder Auto waschen.
Taschengeld für gute Leistungen
Natürlich kann Geld auch gezielt zur Belohnung guter Schulleistungen eingesetzt werden. Manche Eltern zahlen bei jeder Schularbeitsnote einen kleinen Betrag, beispielsweise drei Euro für einen Einser, zwei Euro für einen Zweier und einen Euro für einen Dreier. Für schlechtere Noten gibt es nichts. Auch die Wirkung von Zeugnisgeld kann je nach Motivationslage des Kindes eine sehr hohe sein, da ein externer Ansporn gegeben ist.
Diese Aufbesserungsmöglichkeit fürs Taschengeld sollte in die generelle Entscheidung, wie viel Taschengeld monatlich gegeben wird, einberechnet werden: Ein geringeres Grund-Taschengeld ist gerechtfertigt, wenn variable Elemente ermöglicht werden. Das erzieherische Element solcher Systeme ist nicht zu unterschätzen, denn Kinder lernen so schon früh, dass Leistung entsprechend belohnt wird und man sich für Arbeit auch Wünsche erfüllen kann.
Wofür wird das Taschengeld ausgegeben?
Auch sollte klar sein, welche Ausgaben Ihr Kind mit seinem Taschengeld selbst abdecken muss und wo es nach wie vor Zuschüsse von Ihnen bekommt. Typischerweise wird das Taschengeld fürs Aufpeppen der Jause oder persönliche Anschaffungen wie z.B. Bücher, CDs oder Computerspiele verwendet. Nach und nach können Sie Ihrem Kind aber auch die Verantwortung für wiederkehrende notwendige Ausgaben übertragen wie z.B. Bekleidung und Schuhe, Handy, Schulmaterial oder Friseur.
Der sorgfältige Umgang mit Geld
Wichtig ist darüber hinaus, Ihrem Kind den sorgfältigen Umgang mit Geld beizubringen: Es sollte einen fixen Platz haben, an dem es sein Geld aufbewahren kann. Für zu Hause eignet sich eine Geldschatulle oder ein Sparschwein, für unterwegs sollte es eine Geldbörse bekommen. Auch sollte Geld nicht einfach achtlos liegengelassen oder in irgendwelche Taschen gesteckt werden. Legen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam ein Sparbuch bei der Bank an und bringen Sie ihm auch den richtigen Umgang damit bei. Der Weltspartag ist eine gute Gelegenheit, um Sparen durch die Weltspartagsgeschenke mit einem kleinen Anreiz zu verbinden.
Österreicher „bargeldtreu“
Hierzulande verzichtet man nur schleppend auf Bargeld: Die Anzahl der bargeldlosen Zahlungen hat zuletzt jährlich nur um 1,4 Prozent zugenommen. „In Österreich konnten Banken seit 2010 die Einnahmen aus dem Zahlungsverkehr nur um rund ein Prozent jährlich steigern. Bis 2027 erwarten wir jedoch einen Zuwachs von ca. sechs Prozent pro Jahr“, so BCG-Partner Michael Strauß.
Kronen Zeitung
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