Terroralarm in Paris

Machetenangriff am Louvre durch Schüsse gestoppt

Ausland
03.02.2017 19:26

Terroralarm mitten in Paris: Ein Soldat hat am Freitagvormittag vor dem weltberühmten Kunstmuseum Louvre das Feuer auf einen Mann eröffnet, der ihn mit einer Machete angegriffen und dabei "Allahu Akbar" gerufen hatte. Zuvor hatte der Unbekannte versucht, mit zwei Rucksäcken in das Gebäude einzudringen. Der Angreifer wurde bei dem Zwischenfall schwer am Bauch, ein Soldat leicht am Kopf verletzt. Die französische Regierung geht von einem terroristischen Angriff aus.

Der Angriff ereignete sich in einem Stiegenhaus, das von einem Platz neben dem Louvre in ein unterirdisches Einkaufszentrum, das "Carrousel du Louvre", führt. Laut Polizeiangaben hatte der Mann versucht, in den zum Museum gehörenden Shop zu gelangen.

Angreifer mit fünf Schüssen gestoppt
Als ihn Soldaten aufhalten wollten, habe er sich aber mit einer Machete und unter lauten Rufen auf die Militärpatrouille gestürzt. Zuerst hätten die Soldaten noch versucht, den Mann mit Nahkampftechniken zu stoppen, dies sei aber nicht gelungen. Daraufhin habe ein anderer Soldat fünf Schüsse auf den Angreifer abgegeben, erklärte Polizeipräfekt Michel Cadot.

Kein Sprengstoff in Rucksäcken gefunden
Laut Polizei habe der Mann alleine agiert. Es sei aber auch eine zweite Person wegen verdächtigen Verhaltens festgenommen worden. In den Rucksäcken des Angreifers wurde bei einer ersten Durchsuchung kein Sprengstoff entdeckt.

Der Mann ist womöglich am 26. Jänner aus Dubai kommend nach Frankreich eingereist. In seinem Visumantrag habe sich der Verdächtige als 29-jähriger Ägypter ausgegeben, seine genaue Identität werde aber noch geprüft, verlautete aus Ermittlerkreisen. Der französischen Polizei sei der Mann nicht bekannt, hieß es.

Das Gelände rund um das Museum wurde nach dem Vorfall geräumt, das Museum geschlossen. Der französische Innenminister Bruno Le Roux twitterte kurz nach dem Vorfall, dass es einen ernsten Sicherheitszwischenfall gebe.

Premier: "Angriff terroristischen Charakters"
Nach rund einer Stunde wurde allerdings wieder vorsichtig Entwarnung gegeben, es bestehe keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung mehr. Die Absperrungen wurden größtenteils wieder aufgehoben, der Louvre blieb allerdings sicherheitshalber noch den ganzen Freitag geschlossen. Er wird erst am Samstag wieder seine Pforten öffnen.

Laut Premierminister Bernard Cazeneuve handelte es sich bei dem Zwischenfall "offensichtlich" um einen "Angriff terroristischen Charakters". Staatspräsident Francois Hollande würdigte in einer Erklärung "den Mut und die Entschlossenheit" der Militärs.

Frankreich war in den vergangenen zwei Jahren mehrfach Ziel islamistischer Terroranschläge, im Land gilt deshalb der Ausnahmezustand. Wegen der Anschlagsgefahr patrouillieren in der französischen Hauptstadt an vielen Orten Soldaten, unter anderem vor Touristenattraktionen.

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