58 Aufgriffe in Ö

Großrazzia gegen Schleppermafia auf Balkanroute

Österreich
02.02.2017 16:23

Bei einer Aktion gegen Schlepperbanden in Österreich und fünf weiteren Ländern entlang der Balkanroute hat es am Mittwoch mehrere Festnahmen gegeben. Am Grenzübergang Spielfeld wurde ein Schlepper festgenommen, insgesamt gab es in Österreich 58 Aufgriffe von illegal eingereisten Personen, berichtete das Bundeskriminalamt (BK) am Donnerstag. In Budapest wurde der Kopf einer Schlepperbande gefasst.

Neben Österreich und Ungarn waren auch Deutschland, Kroatien, Rumänien und Bulgarien beteiligt. Hierzulande wurden unter der Leitung des BK Grenzübergänge, internationale Transportmittel und Unterkünfte kontrolliert.

Mittwochfrüh kam es in Spielfeld in der Steiermark zur Festnahme eines Kroaten, der zwei kosovarische Staatsbürger in seinem Fahrzeug schleppte. In Nickelsdorf wurden insgesamt 25 Personen aus Afghanistan und Pakistan aufgegriffen, die von Ungarn aus zu Fuß die grüne Grenze überquerten. Bei weiteren Ermittlungen und Auswertungen von Mobiltelefonen zeigten sich Verbindungen zu einem Aufgriff im Jänner sowie Hinweise auf Geldtransfers.

20 Illegale in Zügen angehalten
In Zügen von Wien und Salzburg nach Italien wurden 20 weitere illegal eingereiste Personen aus unterschiedlichen Ländern angehalten. In Tirol war ein Tunesier mit einem gefälschten italienischen Aufenthaltstitel in einem Linienbus unterwegs, außerdem wurden fünf pakistanische und fünf irakische Staatsbürger in einem Zug von Italien nach Deutschland aufgegriffen.

In den beteiligten Ländern wurden laut BK Verstecke von Schleppernetzwerken durchsucht. In Wien und Kärnten befragten die Ermittler illegale Migranten, um mögliche Unterkünfte der Geschleppten zu eruieren. In der Bundeshauptstadt wurde ein Hotel als Unterschlupf ausfindig gemacht, die Ermittlungen waren noch nicht abgeschlossen.

Schlepper in Budapester Hotel festgenommen
In einem Budapester Hotel wurden am Mittwoch bei einer Razzia zwei Schlepper festgenommen. Es handelt sich um einen Iraker und einen ungarischen Staatsbürger, berichtete das dortige Landespolizeipräsidium. In dem Hotel sollen die Schlepper illegale Einwanderer bis zur Weiterreise in den Westen untergebracht haben. Bei der Durchsuchung beschlagnahmten die Fahnder Mobiltelefone, SIM-Karten, Computer, Dokumente und eine große Menge Bargeld.

Taxifahrer sollen illegale Migranten von Auffanglagern in das Hotel gebracht haben. Dafür kassierten die Taxler pro Fahrt 50 bis 150 Euro. Vom Hotel aus übernahmen andere Chauffeure den Weitertransport der Flüchtlinge nach Westeuropa. Die Transporte seien vom Chef der Organisation, dem festgenommenen irakischen Migranten mit Schutzstatus in Ungarn, organisiert worden. Es seien vor allem Marokkaner, Ägypter und Iraker gewesen, die über Österreich und die Slowakei in den Westen geschmuggelt wurden.

In Rumänien gab es 18 Hausdurchsuchungen und 13 Festnahmen, hieß es am Donnerstagnachmittag in einer Aussendung von Europol. In Deutschland wurden neun Razzien in vier Bundesländern durchgeführt, bei denen ein Verdächtiger gefasst wurde. In Kroatien gab es zwei Durchsuchungen in Hotels.

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