Untergetaucht

Was ist mit First Lady Melania Trump los?

Adabei
02.02.2017 13:42

Seit zwei Wochen ist Melania Trump First Lady der USA. Doch seit zwölf Tagen ist die US-Präsidentengattin nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Das Ex-Model, das erklärt hatte, zwischen Washington und New York pendeln zu wollen, befeuert damit Gerüchte, wonach Trump-Tochter Ivanka die wahre First Lady sei. Auch der Tag ihrer Abreise, die zugleich auch ihre letzte Sichtung in Washington darstellte, gibt Anlass für Spekulationen.

Melania war nicht, wie eigentlich üblich, mit ihrem Mann nach dessen Angelobung ins Weiße Haus eingezogen. Die dritte Ehefrau des neuen US-Präsidenten hatte allerdings bereits angekündigt, zwischen der Bundeshauptstadt und ihrem Wohnsitz New York pendeln zu wollen, bis ihr Sohn Barron das Schuljahr beendet hat. Sie werde dann Mitte des Jahres nach Washington übersiedeln, hieß es.

Dass die First Lady nun aber ganz aus der Öffentlichkeit verschwindet, sei äußerst ungewöhnlich, heißt es in einem Bericht des Nachrichtensenders "CNN". Als Donald Trump, der seit seiner Angelobung in den Medien rund um den Globus dauerpräsent zu sein scheint, am vergangenen Mittwoch eine Trauerfeier für einen im Einsatz getöteten Soldaten besuchte, erschien überraschend nicht Melania an seiner Seite, sondern seine Tochter Ivanka. Die Geschäftsfrau hat im Weißen Haus offiziell keine Funktion, gilt aber inoffiziell bereits als wahre First Lady.

Kein öffentlicher Auftritt mehr seit 21. Jänner
Melania hingegen war zuletzt am 21. Jänner in der Öffentlichkeit zu sehen, als sie nach der Angelobung ihres Mannes eine Messe in der National Cathedral in Washington besuchte. Am folgenden Tag, welcher, wie CNN anmerkt, der 12. Hochzeitstag des Paares war, kehrte die 46-Jährige zurück in ihre Residenz im Trump Tower in New York. Seither einziges Lebenszeichen: ein Paparazzo-Bild, das die 46-Jährige und Sohn Barron beim Einkaufen zeigt.

Eine Sprecherin der First Lady erklärte nach Melanias Rückkehr nach New York, sie werde nur "vorübergehend" in den Trump Tower zurückkehren. Ins Zentrum der Macht nach Washington kehrte die 46-Jährige seither aber nicht zurück. Im Kurznachrichtendienst Twitter, dem bevorzugten Kommunikationskanal ihres Gatten, setzte Melania zuletzt am 21. Jänner, dem Tag der Angelobung, einen Tweet ab. Seither herrscht totale Funkstille.

Wenig überraschend, dass die Gerüchteküche nun brodelt. "Ist Melania mit ihrer Rolle überfordert?", wird etwa in Medien gefragt. "Es gibt eine öffentliche Erwartung auf Kommunikation und sie befriedigt diese nicht", wird Lauren Wright, Politikwissenschaftlerin und Autorin von "Im Auftrag des Präsidenten", zum Dilemma der First Lady vom britischen "Independent" zitiert. "Es ist interessant, dass es keine Bereitschaft zur Gestaltung ihres öffentlichen Images zu geben scheint - trotz des öffentlichen Interesses."

Medienspekulationen: Bleibt First Lady in New York?
Als Magazine, darunter "Us Weekly" und "Vogue", allerdings diese Woche auf ihren Titelseiten behaupteten, die First Lady werde nie ins Weiße Haus einziehen, dementierte eine Sprecherin Melanias umgehend. Nicht nur der historischen Kontinuität willen - 228 Jahre Geschichte prägen die Rolle der First Lady -, sondern auch aus finanziellen Gründen wäre eine First Lady, die nicht mit ihrem Gatten im Weißen Haus residiert, wohl für die Amerikaner ein großes Ärgernis. Denn die Sicherheitskosten, die für den Schutz der Präsidentengattin in New York erforderlich sind, werden auf bis zu 180 Millionen US-Dollar im Jahr (Quelle CBS News) geschätzt. Weniger seriöse Schätzungen sprechen sogar von mehr als 300 Millionen US-Dollar.

Melanias jüngst ernannte Beraterin, Stephanie Winston Wolkoff, war am Mittwoch jedenfalls um Beruhigung in der Sache bemüht: "Frau Trump ist geehrt, dem Land zu dienen, und sie nimmt die Verantwortung als First Lady sehr ernst. Es ist erst wenige Tage nach der Ernennung (ihres Mannes), und sie wird ihre Rolle übernehmen, in der pragmatischen und durchdachten Weise, für die sie bekannt ist."

"Ich wäre nicht überrascht, wenn sie sich in der Rolle der First Lady auf ein minimales Engagement beschränkt", sagte indessen der Trump-Biograph Michael D' Antonio. Ihre Reserviertheit könnte allerdings auch das öffentliche Interesse steigern, wenn sie dann tatsächlich wieder ins Rampenlicht tritt, wirft hingegen Jane Hampton Cook, Autorin mit einem Faible für die Geschichte des Weißen Hauses, ein. "Manchmal ist weniger mehr, und sie repräsentiert diese Seite der Gleichung. Ihr Mann ist mehr, mehr, mehr."

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(Bild: kmm)



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