Enorme Belastung

Feinstaub nimmt uns die Luft zum Atmen

Österreich
02.02.2017 10:37

Der Jänner geht nicht nur als einer der kältesten der letzten 30 Jahre in die Wettergeschichte ein - auch die Qualität der Luft war alarmierend schlecht. Auch in den letzten Tagen herrschte vor allem in Wien und in Graz noch eine bedenklich hohe Feinstaubbelastung! Die Staubpartikel sind schwer gesundheitsschädlich, können etwa das Risiko, an Demenz und Alzheimer zu erkranken, erhöhen bzw. Herz-Kreislauf- sowie Lungenerkrankungen verursachen.

Gerade der Nord- und Südosten Österreichs war von der schlechten Luftqualität betroffen. So wurde im Jänner der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter im Tagesmittel an vielen Messstellen im Burgenland, in Kärnten und der Steiermark an 16 bis 20 Tagen, in Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und in Wien an zehn bis 15 Tagen überschritten.

Wiener Luft schlechter als in Peking
In Wien wurden zu Monatsbeginn kurzfristig sogar Werte erzielt, die höher lagen als jene in der "Smog-Metropole" Peking. Nach einer kurzen Besserung verschlechterte sich die Luft besonders in der zweiten Monatshälfte erneut und wurde vielfach als "unbefriedigend" eingestuft. Auf einer Skala von eins bis sechs bedeutet das die Stufe 4.

Wetter an Feinstaubbelastung schuld
Der Grund für die schlechten Werte: das Wetter. "Die wesentlichen Einflussfaktoren für die hohe Belastung im Jänner 2017 waren sehr ungünstige Ausbreitungsbedingungen - niedrige Windgeschwindigkeiten und Inversionslagen, das heißt Wettersituationen, in denen sich der Feinstaub in bodennahen Luftschichten anreichert", teilte das Umweltbundesamt mit. Dazu kamen bedingt durch die tiefen Temperaturen hohe Emissionen aus regionalen und besonders städtischen Quellen, wie etwa Brände oder Verkehr. Im Unterschied zu vergangenen Jahren mit hoher Feinstaubbelastung habe der Schadstofftransport aus dem Ausland heuer nur eine geringe Rolle gespielt.

Das sagt das Immissionsschutzgesetz:
Die zulässige Anzahl der Tage mit Überschreitungen ist natürlich gesetzlich festgelegt: Gemäß Immissionsschutzgesetz Luft dürfen nicht mehr als 25 Tage im Laufe eines Kalenderjahres Feinstaubbelastungen mit einem PM10-Tagesmittelwert über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter aufweisen, nach der EU-Luftqualitätsrichtlinie nicht mehr als 35 Tage.

Gefährlicher Feinstaub
Gesundheitsgefährdend ist das Einatmen von Feinstaub - je nach Größe können die Staubpartikelchen dabei sogar bis in die Lungenbläschen vordringen - in jedem Fall. So sei bisher noch "keine Konzentrationsgrenze festgestellt worden, unterhalb derer die Feinstaubbelastung keine gesundheitlichen Auswirkungen hätte", heißt es auf dem Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs.

Gerade die Atemwege können durch eine erhöhte Feinstaubbelastung in Mitleidenschaft gezogen werden, von Asthma über Bronchitis bis hin zu Krebs - bei dauerhafter Belastung - reichen die möglichen Erkrankungen. Zudem begünstigen die Staubpartikel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, können zu Gefäßentzündungen führen und auch das Thromboserisiko erhöhen.

Verursacht Feinstaub Demenz?
Doch auch im Gehirn kann Feinstaub überaus großen Schaden anrichten, wie aktuelle Studien zeigen. Die Staubpartikel stehen nämlich in Verdacht, an der Entstehung von Alzheimer und Demenzerkrankungen mitzuwirken, wie die "Presse" berichtete. Studienautor Jiu-Chiuan Chen schätzt, dass Feinstaub "für etwa 21 Prozent aller Demenzfälle weltweit verantwortlich" ist.

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