Clinch mit Justiz

Zwei Monate für einen Hanf-Patienten

Salzburg
01.02.2017 18:57

Wilhelm Wallner (57) aus Henndorf fühlt sich von der Justiz verfolgt. "Nur" weil er Cannabis aus medizinischen Gründen konsumiert. 109 Hanf-Pflanzen hatte er zu Hause, bis die Polizei kam. Jetzt wurde er im Landesgericht Salzburg verurteilt: 2 Monate bedingt.

"Ich hatte Haus und Arbeit. Ein Arbeitsunfall und ich habe alles verloren", lässt der eigenwillige Invaliditäts-Pensionist Richter Christian Hochhauser wissen. Das war 2004. Seitdem hat Wallner chronische Schmerzen und lindert diese mit Cannabis.

Er fühlt sich "moralisch auf der richtigen Seite". Zumindest seit März 2012 hat er das Suchtgift konsumiert und angebaut kleine Mengen auch verteilt. Eine andere Therapieform will er nicht, Morphium lehnt er ab. "Die Justiz sagt so, die Ärzte so. Ich sitze zwischen zwei Stühlen", so Wallner.

"Psychische Fixierung"
Ein Gutachter betonte die schmerzlindernde Wirkung, ortete aber eine "psychische Fixierung". Eineinhalb Jahre nach Prozessbeginn sprach der geduldige Richter einen Schuldspruch aus: zwei Monate auf Bewährung. "Ich werde es auch in Zukunft tun", kündigte Wallner an, will berufen. Nicht rechtskräftig.

ANTONIO LOVRIC, Kronen Zeitung

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