Frauenmünder ade

“Opera Toilet”-Pissoirs werden abgebaut

Österreich
19.10.2006 17:33
Der Betreiber des öffentlichen Pissoir in der Nähe der Wiener Staatsoper gibt sich geschlagen: Die Muscheln in der Toilettanlage "Opera Toilet" - geöffnete, geschminkte Frauenmünder - werden innerhalb der nächsten zwei Wochen abgebaut. Damit wird die Forderung angewiderter Politikerinnen zahlreicher Parteien erfüllt. So sprach etwa Frauenstadträtin Wehsely von einer "widerwärtigen, frauenfeindlichen Geschmacklosigkeit sondergleichen".

Nachdem am Mittwoch zahlreiche Politikerinnen gegen die Pissoir-Muscheln in Form von Frauenmündern protestiert hatten, lenkte am Mittwoch der Betreiber ein. "Wir werden das in den nächsten 14 Tagen abmontieren", so Gerhard Neuhold.

Allerdings zeigte er sich verwundert über die jetzige Aufregung, zumal die Mund-Muscheln von einem Künstler gestaltet seien. Außerdem hingen diese bereits seit drei Jahren in seiner Anlage, der "Opera Toilet" in der Opernpassage.

SPÖ forderte sofortige Demontage
Bereits am Mittwoch forderte eine Sprecherin von Frauenstadträtin Wehsely die sofortige Entfernung. Es sei zudem sehr verwunderlich, dass sich bisher noch keiner der männlichen Benutzer über die seit längerem installierten Muscheln aufgeregt habe.

"Sexistisch und unangebracht"
Die Frauensprecherin der Wiener Grünen, Monika Vana, klagte, dass eine schriftliche Demontageaufforderung an den Betreiber von Anfang Oktober bisher unbeantwortet geblieben sei. Die Ausgestaltung der Anlage sei "sexistisch und unangebracht", vor allem, wenn man das damit transportierte Männer- und Frauenbild bedenke, so Vana. "Aufgedeckt" hätten die Causa jedenfalls die Männer der Grünen, die sich während des Nationalratswahlkampfes aus dem Kampagnenzelt bei der Oper zur Erleichterung auf diese nahe liegende, einzige öffentliche Toilettenanlage begaben, so Vana.

Anzeige wegen Pissoirs
Die WC-Anlage in der Opernpassage liegt somit im Bezirk von ÖVP-Vorsteherin Stenzel, die am Mittwoch wegen der Pissoirs Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses erstattete. Sie tue dies im Namen aller Bürger, die sich durch die Gestaltung der Toilettenanlage "Opera Toilet" belästigt fühlen.

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