NGO fordert:

Pakistan muss verschwundene Blogger finden

Medien
28.01.2017 15:23

Die Medienrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die pakistanische Regierung auf, "das Verschwinden von für die Trennung von Kirche und Religion eintretende Bloggern schnell und lückenlos aufzuklären". In einer Erklärung sagte Geschäftsführer Christian Mihr, ihr fast zeitgleiches Verschwinden sei äußerst besorgniserregend.

Fünf Männer waren im Jänner innerhalb von zwölf Tagen aus verschiedenen Städten des Landes verschwunden. Einer von ihnen, Salman Haider, ist inzwischen wieder zu Hause. "Er ist in Sicherheit, und wir stehen mit ihm in Kontakt", sagte sein Bruder Zeeshan Haider am Samstag. Auch die Polizei bestätigte seine Rückkehr nach drei Wochen, ohne weitere Details zu nennen. Der Dichter und Universitätsprofessor galt seit dem 6. Jänner als vermisst.

Haider und vier weitere Aktivisten hatten auf eigenen Seiten im Internet oder in Magazinen die Islamisierung der Gesellschaft für politische Zwecke oder das mächtige Militär des Landes kritisiert.

Vom Geheimdienst entführt?
"Angesichts der Gemeinsamkeiten ist ein zufälliges Verschwinden unwahrscheinlich", sagte Mihr. Die Regierung müsse die Fälle gründlich und transparent untersuchen und dürfe dabei eine mögliche Entführung durch den Geheimdienst nicht ausschließen. Auch die pakistanische Menschenrechtskommission hatte angedeutet, staatliche Akteure könnten am Verschwinden der Männer beteiligt gewesen sein.

Reporter ohne Grenzen zählt "Pakistans militärischen Geheimdienst ISI und die radikalislamischen Taliban zu den größten Feinden der Pressefreiheit weltweit". Auf der jährlichen Rangliste der Pressefreiheit steht Pakistan auf Platz 147 von 180 Staaten.

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