Italien-Busunglück

Heldenhafter Retter verlor bei Drama eigene Kinder

Ausland
22.01.2017 16:07

Nach dem tragischen Unfall eines ungarischen Reisebusses nahe der norditalienischen Stadt Verona, bei dem elf Schüler und fünf Erwachsene getötet wurden, kämpfen sechs Schwerverletzte weiterhin um ihr Leben. Zu den Todesopfern zählen auch die beiden Kinder jenes Sportlehrers, der mehrere Schüler aus dem in Flammen stehenden Bus gerettet und dabei selbst schwere Verbrennungen erlitten hat.

Der Bus war in der Nacht auf Samstag auf der Autobahn A4 bei Verona gegen einen Brückenpfeiler geprallt und in Flammen aufgegangen. Die Tochter des Sportlehrers György Vighs, die neben ihrem Vater geschlafen hatte, wurde unter einem Sitz eingeklemmt und konnte nicht gerettet werden. Vigh trauert auch um seinen 30-jährigen Sohn. Dieser war nach dem Unfall mit schweren Verletzungen im Koma gelegen - am Samstag verstarb er dann im Spital.

Die Frau des Sportlehrers sei dagegen wohlauf, berichtete Ungarns Generalkonsulin in Mailand, Judit Timaffy, die die Überlebenden in den Krankenhäusern von Verona besuchte. Sie unterstützte die aus Budapest angereisten Angehörigen der Opfer. Zudem reisten einige Psychologen von Ungarn nach Verona, um die schwer geschockten Überlebenden zu betreuen.

Die Schüler eines Budapester Gymnasiums waren gemeinsam mit ihren Begleitern auf der Heimreise nach einem Skikurs in der französischen Alpenortschaft Puy-Saint Vincent gewesen. Auf der Fahrt hatten sie in Mailand kurz Rast gemacht, bevor sie die Reise nach Budapest fortsetzten. Der Bus prallte aus noch ungeklärter Ursache auf der Autobahn nahe Verona gegen einen Brückenpfeiler, fing Feuer und wurde für viele zur tödlichen Falle.

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
Die Staatsanwaltschaft von Verona leitete eine Ermittlung wegen fahrlässiger Tötung ein. Da der Bus vollkommen ausbrannte, gestaltete sich die Untersuchung der Unfallursache problematisch, es werden ein technisches Problem oder menschliches Versagen angenommen.

Der Bürgermeister von Verona, Flavio Tosi, bezeichnete das Unglück als "riesige Tragödie" und versprach seinen vollen Einsatz zur Unterstützung der Verletzten und der Angehörigen der Todesopfer.

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