"Öffnen Sie die Tür"

Wien: Falsche Polizisten entpuppen sich als Räuber

Österreich
17.01.2017 12:52

Zwei Männer haben sich bei Überfällen in Wien als Polizisten ausgegeben. Bei einem Coup im Bezirk Mariahilf erbeuteten sie Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro. Mindestens zwei Opfer sind bekannt. Am Dienstag veröffentlichte die Polizei Fotos der beiden Verdächtigen, weitere Opfer werden gebeten, sich bei der Exekutive zu melden.

Am 25. November läutete das Duo gegen 16.45 Uhr an der Wohnungstür eines Mehrparteienhauses in der Linken Wienzeile. Als sie bemerkten, dass jemand hinter der Tür stand, forderten sie mehrfach mit den Worten "Polizei, öffnen Sie die Tür" Einlass in die Wohnung.

Eine stark sehbehinderte Mieterin machte schließlich auf und wurde sofort von den beiden Männern zurück in das Vorzimmer gedrängt. Einer der beiden Männer trug eine Baseballkappe mit der Aufschrift "Polizei". Die Täter fragten nach einem Safe, hielten der 52-Jährigen Handschellen vor das Gesicht und drohten, sie "festzunehmen". Vehement verlangten sie, dass die Frau den Tresor öffnet, was das eingeschüchterte Opfer schließlich auch tat.

Einer der Verdächtigen lenkte die Frau dann mit einer "Passkontrolle" ab, während sein Komplize die Wertsachen aus dem Safe räumte. Das Duo flüchtete mit der Beute, das Opfer blieb unverletzt.

Duo scheitert an resoluter Wohnungsinhaberin
Am 13. Dezember versuchten die Männer im Bezirk Favoriten, sich nach dem gleichen Modus Operandi Zutritt zu einer Wohnung zu verschaffen. "Hier war die Wohnungsbesitzerin resolut, hat sich nicht zurückdrängen lassen, sofort wieder die Wohnungstür zugemacht und die Polizei verständigt", berichtete Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Bei dieser Tat konnten die Fotos aus einer Überwachungskamera gesichert werden.

Hinweise zur Identität der Männer oder zu ihrem Aufenthaltsort - auch anonym - nimmt das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01/31310 DW 43222 entgegen. Auch weitere Opfer sollen sich dort melden. 

Immer Dienstausweis verlangen
Die Polizei riet in diesem Zusammenhang dazu, Fremden gegenüber vorsichtig zu sein und diese niemals in die Wohnung zu lassen. Von Amtspersonen sollte immer ein Dienstausweis verlangt werden, diese Forderung schreckt potenzielle Täter oftmals auch ab. Bei geplanten Terminen mit Beamten von Behörden sollte immer eine weitere Person anwesend sein. Derartige Besuche kommen nie überraschend, Behörden melden ihre Besuche schriftlich an. Ein entschiedenes Nein, energisches Wegweisen oder ein lauter Hilfeschrei können laut Exekutive Straftaten verhindern. Bei verdächtigen Anrufen soll sofort die Polizei verständigt werden, Bürger sollen auf ihr Bauchgefühl vertrauen.

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