Biathlon-Nachlader

Ein Raunen ging durch die Arena

Salzburg
16.01.2017 17:12

Eine ÖSV-Dame wusste in Ruhpolding zu überzeugen, Julian Eberhard geigte neuerlich auf. Der Biathlon-Nachlader aus Bayern.

Krone.at präsentiert auch in dieser Woche Helden und Enttäuschte, dazu ein paar Kuriositäten aus dem Biathlon-Zirkus.

HELDEN

  1. Mehr geht nicht: In der Staffel übergab Kaisa Mäkäräinen als Erste für das finnische Team. Im Sprint feierte sie - fehlerlos - ihren ersten Saisonerfolg, dem sie im Verfolger mit einer wahren Machtdemonstration und einer Minute Vorsprung den zweiten folgen ließ. "Ich habe die tolle Unterstützung der Fans genossen, überhaupt keinen Druck verspürt", strahlte die neue Gesamtweltcup-Zweite.

  • Wäre da nicht Überflieger Martin Fourcade, hätte Emil Hegle Svendsen das Vorrecht auf den Titel "König von Ruhpolding" gebührt. Doch auch so muss man vor dem Norweger den Hut ziehen. 40 Schüsse, 40 Treffer! Mit der Staffel stand er ganz oben, im Sprint wurde er Dritter. Komplettiert wurde seine rundum gelungene Woche mit Rang zwei in der Verfolgung.
  • Es hatte sich schon in den letzten Wochen angekündigt: Michal Krcmar ist in der Form seines Lebens, untermauerte dies mit einem überragenden Jagdrennen. Mit der schnellsten Nettozeit, einer makellosen Vorstellung am Schießstand sowie einer furiosen Aufholjagd beförderte sich der Tscheche vom 29. auf den dritten Platz - und damit erstmals aufs Stockerl!
  • ENTTÄUSCHTE

    1. "Abschalten und Rennen vergessen", meinte Erik Lesser nach Platz 27 im Sprint. Da hatte er bereits eine verkorkste Staffel-Leistung (mit Strafrunde) hinter sich gebracht. Und im abschließenden Verfolgungsrennen sollte es nur bedingt besser werden. Mit vier Schießfehlern stand Rang 23 zu Buche.
    2. Es sieht nicht gut aus für Miriam Gössner. Die 26-Jährige blieb vor Heimpublikum ohne Punkte (53. im Sprint, 47. in der Verfolgung). Das WM-Ticket ist für die Garmischerin in weite Ferne gerückt. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich im Sprint bei der WM laufen darf", erklärte sie gegenüber "Sport1". Ihre letzte Quali-Chance bietet sich in Antholz, wo am Donnerstag mit dem Einzel nicht gerade ihre Paradedisziplin wartet.
    3. Wie hoch die Dichte im Biathlon ist, verspürte Johannes Thingnes Boe vergangene Woche am eigenen Leib. Der Norweger, nach einer Grippe zurückgekehrt, kam im Sprint mit nur einem Fehler nicht über Rang 37 hinaus. Im Verfolger verbesserte er sich zwar auf Position 15, rutschte aber im Weltcup auf Platz zehn ab.

    KURIOS

    • Ein lautes Raunen ging durch die Chiemgau Arena. In der ersten Runde des Verfolgers lagen plötzlich zwei Deutsche am Boden. Was war passiert? Arnd Peiffer verschnitt es den Ski, er stürzte zu Boden. Unmittelbar hinter ihm konnte Simon Schempp nicht mehr ausweichen. Die spektakuläre Szene gibt’s hier im Video:

  • Kaisa Mäkäräinen musste 34 Jahre alt werden, ehe sie mit ihren Weltcupsiegen Nummer 20 und 21 erstmals auf deutschem Boden am obersten Podest landete.
  • Wer denkt, Ole Einar Björndalen sei der Oldie im Biathlon-Zirkus, irrt gewaltig. Mit Ilmars Bricis gibt es einen Letten, der selbst den Super-Wikinger in den Schatten stellt. 46 Lenzen zählt der Altmeister bereits. Im Sprint hätte er trotzdem beinahe Punkte geholt. Am Ende fehlten ihm lediglich 5,8 Sekunden.
  • ROT-WEISS-ROTE BRILLE

    • Aller Anfang war schwer für die ÖSV-Herren, doch nach schwacher Staffel nahmen sie an Fahrt auf. Für das Highlight zeichnete - wie schon in Oberhof - Julian Eberhard verantwortlich, der auf Platz zwei sprintete. "Es war das perfekte Rennen", urteilte er. Im Verfolger rutschte der Salzburger auf Platz 13 ab. "Das ist Biathlon: Mal geht es bergauf, dann bergab. Das macht den Sport so interessant."
    • Erfreulich auch die Leistungen von Dominik Landertinger und Daniel Mesotitsch, die mit den Plätzen sechs bzw. neun im Jagdrennen jeweils die beste Saison-Performance ablieferten. "Und dann noch mit 40 Jahren den Zielsprint gegen Rastorgujevs zu gewinnen - was will man mehr?", scherzte "Meso"- während Landertinger seinen Aufwärtstrend bestätigte, die Form immer besser wird. Da er erstmals bei der Flower Ceremony dabei war, wusste er auch genau, wer seine Blumen bekommen sollte. "Die lege ich aufs Grab meiner Mama."
    • Eine weitere Talentprobe legte Doppel-Juniorenweltmeister Felix Leitner in der Staffel ab. Generell ist der Youngster mit seiner Saison aber nicht glücklich. "Ich hatte mir mehr erwartet, habe noch nicht das gezeigt, was ich eigentlich kann." (Hier geht’s zum großen Interview)
    • Vom Winde verweht wurden die IBU-Cup-Rennen am Arber. Die beiden Mixed-Staffeln fielen dem Wettergott zum Opfer, die Einzel wurden verspätet ausgetragen - und endeten ohne ÖSV-Spitzenplatzierung. Ein Achtungserfolg gelang Tamara Steiner, die mit Rang 22 beste Österreicherin wurde. Wie heftig der Wind blies, zeigt folgendes Video:

  • Ein Ausrufezeichen setzte Dunja Zdouc bei den Weltcup-Damen. Zu Saisonbeginn krankheitsbedingt nicht im Einsatz, empfahl sie sich mit guten IBU-Cup-Ergebnissen für die Beletage. Und wusste prompt zu überzeugen. In der Staffel bereits mit toller Leistung, wurde sie im Sprint als 31. beste Österreicherin. Die Formkurve zeigt deutlich nach oben, die WM-Teilnahme ist für die Kärntnerin in Reichweite.
  • Erfreuliche Nachrichten vom ÖSV-Nachwuchs gibt’s aus dem Alpencup. Sebastian Trixl (Junior Men), Anna Gandler (Youth Women) und zweimal Anna Schreder (Junior Women) sorgten für rot-weiß-rote Sieg in Bormio. Zudem übernahmen alle drei die Gesamtführung.
  • DAS BESTE KOMMT ZUM SCHLUSS

    • Diesmal ein kleines Rätsel. Wer erkennt den jungen Mann links?

    Christoph Nister (Ruhpolding), Kronen Zeitung

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