Härtetest

Potenzmittel im Test

Gesund
16.10.2006 11:45
Wenn zwar der Geist willig, aber das Fleisch schwach ist, dann muss ein Mittelchen her. Jedenfalls wenn es um die körperliche Liebe und in diesem Zusammenhang schwächelnde Lenden geht. Wie nachhaltig Potenzpillen die Liebes- und Lebensqualität jener Männer verbessern, die unter Erektiler Dysfunktion (ED) leiden, hat nun eine internationale Studie zu Tage gebracht.

Die Teilnehmer testeten PDE-5-Hemmer und wurden anschließend zu Wirksamkeit und Zufriedenheit befragt. Die Wirkung aller PDE-5-Hemmer beruht auf einer Blockade jenes Botenstoffs, der für den Abbau einer Erektion verantwortlich ist. Wird dieser Botenstoff gehemmt, so kann eine Erektion ungehindert erfolgen. Die einzelnen Präparate unterscheiden sich jedoch durch ihre chemische Struktur, was Unterschiede in der Wirkung bedeuten kann.

Im Rahmen dieser Studie hatte sich bei der Mehrheit der Teilnehmer, die einen PDE-5-Hemmer mit dem Wirkstoff Vardenafil (in Levitra von Bayer) eingenommen hatten, die Erektion generell deutlich verbessert. Bei 83,90 Prozent war durch die Einnahme dieses Medikamentes eine ausreichende Erektion für einen Liebesakt möglich. 74,44 Prozent konnten damit die Erektion bis zu einem erfolgreichen Abschluss des Geschlechtsverkehrs aufrechterhalten.

Auch auf die Frage nach der allgemeinen Zufriedenheit mit dem Sexualleben durch die Einnahme von Vardenafil antworteten die Teilnehmer äußerst positiv. Ebenfalls erstklassige "Noten" gab es u.a. für die rasche Wirksamkeit und die Dauer der Wirkung. Außerdem stieg bei den Männern die Zuversicht für ein befriedigendes Liebesleben in der Zukunft.

Wer am meisten von einer Potenzpille profitiert
Zunächst wohl jene Männer, deren Potenzproblem mit gesundheitlichen Störungen wie Bluthochdruck, Diabetes, etc. zusammenhängt. In diesem Fall hat die Erektile Dysfunktion sogar wichtigen Symptomcharakter. Denn ED ist sehr oft Anzeichen für Krankheiten, die auf mangelnder Gefäßdurchblutung basieren. Das erste Organ, an dem eine schlechte Durchblutung sichtbar wird, ist nämlich der Penis. Da Durchblutungsstörungen letzten Endes zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen können, ist bei Potenzproblemen in jedem Fall medizinische Abklärung anzuraten. 

"Eine weitere Gruppe von Männern, die von PDE-5-Hemmern profitieren, sind jene, die auf Grund einer Trennung eine längere Sexpause hinter sich haben", betont Prim. Univ.-Doz. Dr. Wilhelm Hübner, Leiter der Urologischen Abteilung Humanis Klinikum Korneuburg (Niederösterreich).

"Besonders wichtig ist der Einsatz der Potenzpille nach Prostatakrebs-Operationen", so Doz. Hübner. Die Erektionsfähigkeit kann damit wieder hergestellt werden. "Die Operation einer gutartigen Prostatavergrößerung hat hingegen keine Impotenz zur Folge!" 

Mit der Partnerin zum Arzt
Mit Potenzproblemen möglichst bald einen Arzt aufzusuchen, ist also im Interesse der eigenen Gesundheit, sowie natürlich im Interesse eines befriedigenden Liebeslebens. Denn ED ist durch Einnahme eines potenzfördernden Medikamentes im Frühstadium oft sogar rückgängig zu machen. Es kann dann nämlich wieder zu besserer Sauerstoffversorgung und Funktion des Schwellkörpers kommen, sodass es in der Folge oft nicht nötig ist, das Medikament vor jedem Sexualakt einzunehmen. 

Wichtig für den Erfolg einer Therapie ist zweifellos auch die Mithilfe der Partnerin: Sie sollte Verständnis zeigen, das Problem offen ansprechen und ihn motivieren, einen Urologen aufzusuchen. Es ist von ärztlicher Seite übrigens durchaus erwünscht, wenn die Partnerin zum Arztgespräch mitkommt. 

Dozent Hübner sieht es auch als Aufgabe des Urologen, die Frage nach Potenzproblemen bei Routineuntersuchungen diskret anzusprechen. Denn nach wie vor gibt es bei vielen Betroffenen eine gewisse Hemmschwelle, darüber zu reden. 

Der Arzt klärt außerdem über Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf, sowie darüber, was im Zusammenhang mit der Einnahme zu beachten ist. Weingenießer können übrigens beruhigt sein. Bei der Einnahme von Vardenafil ist mäßiger Alkoholgenuss erlaubt.

An der Studie mit dem Namen "CONFIRMED" nahmen 1057 impotente Männer teil. Alle litten zudem an mindestens einem Risikofaktor für Impotenz (Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Arteriosklerose, erhöhte Cholesterinwerte), sodass psychische Ursachen für das Potenzproblem weitgehend auszuschließen waren. Das Studiendesign war von einem unabhängigen wissenschaftlichen Team zusammengestellt worden. 

 

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