970.000 ¿ verspielt

Dreieinhalb Jahre Haft für steirischen Amtsleiter

Österreich
16.10.2006 17:53
Der Amtsleiter einer obersteirischen Gemeinde wurde am Montag im Landesgericht Leoben zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der 51-Jährige hatte in mehr als zehn Jahren insgesamt 970.000 Euro aus der Gemeindekasse entwendet und für seine Spielsucht verbraucht. Bei der Verhandlung war der Angeklagte zur Gänze geständig.

Der Beschuldigte gab an, seit seinem 16. Lebensjahr spielsüchtig zu sein und das Geld meistens in den Casinos in Graz und Baden bei Wien verbraucht zu haben.

Seit den achtziger Jahren nahm er laut Anklage immer wieder Geld aus der Gemeindekasse, das er jedoch anschließend von seinem Gehalt zurückzahlte. Spätestens ab 1994 war dies nicht mehr möglich, so die Staatsanwaltschaft.

Einmal jährlich auf das eigene Konto überwiesen
Der Obersteirer hatte die Befugnis, Auszahlungen von der Bank auf das Gemeindekonto zu veranlassen. Da er dazu die Unterschrift des Bürgermeisters oder des Gemeindekassiers brauchte, soll er diesen Personen vorgetäuscht haben, die Gemeinde müsse Umsatzsteuervorauszahlungen leisten. Angeklagt sind auch Fälle, in denen der 51-Jährige die zweite Unterschrift einfach gefälscht haben soll. Einmal jährlich überwies er sich selbst auf diese Weise insgesamt 970.000 Euro.

Mitarbeiterin deckte Veruntreuung auf
Jahrelang soll er zum Vertuschen seiner Malversationen die Zahlen in der Buchhaltung angepasst und beschönigt haben. Erst 2006 gelang es einer Mitarbeiterin, die schon länger misstrauisch gewesen sein soll, die Machenschaften des Amtsleiters aufzudecken. Der 51-jährige Obersteirer war geständig und nahm auch das Urteil sofort an. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab, das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.

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