SPÖ-Abschussliste

Häupls “Geheimplan”: Das große Zittern geht weiter

Österreich
12.01.2017 16:55

Oppositionsarbeit ist derzeit besonders leicht: Einfach zurücklehnen und die Wiener SPÖ machen lassen. Denn die Partei ist vor allem mit einem beschäftigt: mit sich selbst. Am Donnerstag gab es helle Aufregung im Rathaus rund um einen "Geheimplan" von Bürgermeister Michael Häupl und eine Abschussliste. Doch das Zittern geht weiter.

Ein periodisch erscheinendes Druckwerk veröffentlichte mit einem bemerkenswerten Selbstbewusstsein "Häupls Pläne".

Was demnach passieren soll:

  • Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely muss gehen, übernehmen würde Peter Hacker, der Chef des Fonds Soziales Wien.
  • Auch Finanzstadträtin Renate Brauner muss ihren Platz räumen (sie urlaubt derzeit auf Kuba), ihren Job macht fortan Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, dem wiederum die Favoritner SPÖ-Bezirksvorsitzende Kathrin Gaal folgt.
  • Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger soll dieses "Massaker", wie es heißt, überleben.

"Partieller Blödsinn"
Die sowieso schon nervösen Rathaus-Mitarbeiter wurden nach diesem Bericht noch nervöser. Am Donnerstagnachmittag hieß es dann aus dem Rathaus, diese Liste sei "partieller Blödsinn".

Auf Anfragen in diversen Büros sagen viele SPÖ-Funktionäre, Häupl habe mit noch niemandem Gespräche geführt, weder mit Stadträten noch mit potenziellen Nachfolgern. Stimmt so natürlich nicht ganz, der Bürgermeister wird auch am Freitag wieder essenzielle Gespräche über die Zukunft der Partei führen. Alle wissen: Es wird etwas passieren, aber niemand weiß, was.

"Massaker-Liste" als Testballon
Auch denkbar: Die "Massaker-Liste" ist ein Testballon, um zu schauen, wie die Partei auf diese Veränderungen reagiert. Ludwig sieht sich jedenfalls fest im Sattel, er werde Wohnbaustadtrat bleiben.

Gespanntes Warten auf Pressekonferenz mit Wehsely
Und alle fragen sich, was wird Sonja Wehsely am Freitag, dem 13., bei einer Pressekonferenz bekannt geben? Die einen glauben, ihren Rücktritt, die anderen sind sich sicher: Sie wird über ihre Zukunft, über Gangbetten und das Krankenhaus Nord reden. Am Donnerstag sei sie jedenfalls guter Laune gewesen.

Michael Pommer und Isabella Kubicek, Kronen Zeitung

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