Doch Putin schweigt…

Nachrichten
13.10.2006 16:20
Das freie Wort

Auf internationaler Ebene gehen jetzt die Wogen der Empörung hoch! Es fragt sich nur, für wie lange? Aber dieser grausame Mord an der renommierten russischen Journalistin Anna Politkowskaja ist ja nur der aktuellste in einer Reihe von rund einem Dutzend "Hinrichtungen" an anderen ihrer Kollegen seit sechs Jahren. Doch Putin schweigt. Sogar die Moskauer Polizei spricht jetzt von einem "Auftragsmord". Es ging rein um die Person an sich und nicht um Raub von Geld und Schmuck. Bezeichnenderweise wurde nach ihrem Tod ihr Computer samt gespeicherter digitaler Daten, offenbar im "höheren Interesse", konfisziert.


Die ganze Entwicklung hatte praktisch schon am ersten Tag der Amtsübernahme Wladimir Putins begonnen. Recht schnell hat man beobachten können, wie der neue "starke Mann" die Weichen weg von ohnehin nur rudimentär herausgebildeten demokratischen Ansätzen stellte. Sukzessive brachte der Kreml-Herr "seine" Geheimdienstleute als politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger unter. Aber dem Westen war das offensichtlich ziemlich egal. Hauptsache, man konnte mit Russland gute Geschäfte machen. Auch mit seinen geschliffenen Umgangsformen und weil er dazu auch noch (im Gegensatz zu seinem Vorgänger Jelzin) stets nüchtern blieb, sammelte Putin "bei uns" Sympathiepunkte.


Man machte es sich stets allzu leicht, eventuell aufkeimendes schlechtes Gewissen über solche Vorgänge beim "Partner" mit frei erfundenen ökonomischen Sachzwängen oder "Staatsräson" zu beruhigen. Und irgendwie erinnert mich das auch an jenen Spruch, wonach die Kapitalisten den Kommunisten sogar jenen Strick verkaufen, an dem sie einmal selbst aufgehängt werden.




Helmut Magnana, Wien
erschienen am Sa, 14.10.
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