Zündeln am Balkan

Bosnischer Serbenchef träumt von neuen Grenzen

Ausland
06.01.2017 11:41

Milorad Dodik, der Präsident des serbischen Landesteils von Bosnien-Herzegowina, strebt für sein Volk eine neue Grenzziehung auf dem Balkan an. "Es gibt diese tolle Idee, dass man die Serbenrepublik (von Bosnien) abteilt und eine Gemeinschaft mit Serbien macht", sagte Dodik der Freitagsausgabe der Belgrader Zeitung "Kurir". Seine großserbischen Vorstellungen gehen jedoch weit über Bosnien hinaus.

Auch der Norden des Kosovo mit seiner lokalen serbischen Mehrheit solle sich der Republik Serbien anschließen, so der Spitzenvertreter des serbischen Landesteils Bosniens. Wenn zusätzlich in Montenegro die Serben wieder das Sagen hätten, "gäbe uns das alles eine langfristige Stabilität für den Balkan", begründete Dodik seine Position.

Bosnien "eine Folterkammer, in der niemand zufrieden ist"
"Für Bosnien gibt es keine Entwicklung in dieser Konstellation", beschrieb Dodik seine Ausgangslage: "Das ist eine Folterkammer, in der niemand zufrieden ist. Das ist ein Ort der Unzufriedenheit und nicht der Perspektive."

Nach dem Bürgerkrieg von 1992 bis 1995 ist das Land durch den Dauerstreit der muslimischen Bosniaken, der orthodoxen Serben und der katholischen Kroaten blockiert. Die knappe Mehrheit der Bosniaken strebt einen Einheitsstaat, die Serben die Abspaltung und die Kroaten eine größere Autonomie und eine stärkere Verbindung mit der Nachbarrepublik Kroatien an.

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