Banker für Arme

Yunus erhält Friedensnobelpreis

Ausland
13.10.2006 12:05
Muhammad Yunus aus Bangladesch und seine Grameen Bank zur Armutsbekämpfung erhalten überraschend den Friedensnobelpreis 2006. Der 66-Jährige organisiert vor allem Bankkredite für arme Menschen.

Das Norwegische Nobelkomitee würdigte die Bemühungen um „die wirtschaftliche und soziale Entwicklung von unten“. Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro dotiert und wird am 10. Dezember überreicht.

Im vergangenen Jahr erhielten die Internationale Atomenergiebehörde IAEA in Wien und ihr Direktor Mohamed El Baradei den Preis für ihren Einsatz gegen die Verbreitung von Atomwaffen.

Ein Banker für Arme
Muhammad Yunus ist ein Bankfachmann aus Bangladesch und Erfinder eines Konzepts für Mikrokredite, das Armen einen Ausweg aus ihrem Elend anbietet. Yunus wurde 1940 in Chittagong geboren. Er absolvierte Studien in Dhaka und an der Vanderbilt University Ende der 60er-Jahre mittels eines Fulbright-Stipendiums. Später lehrte er an der Chittagong University als Wirtschaftsprofessor.

1974 begann er sich für den Kampf gegen die Armut in Bangladesch zu engagieren und entwickelte dazu das Konzept der Mikrokredite. 1976 gründete er die Grameen Bank, die Darlehen an arme Bangladeschis vergab. Seither hat die Grameen Bank mehr als 5,1 Milliarden Dollar (4,07 Mrd. Euro) an 5,3 Millionen Kreditnehmer vergeben. Als Sicherheit für die Rückzahlung der Kredite wurde das System von Solidaritäts-Gruppen geschaffen, deren Mitglieder füreinander garantieren.

Yunus' Konzept geht auf
Öffentliche Studien zeigten, dass durch die Hilfe der Grameen-Bank zehn Prozent der Bangladeschis eine reelle Chance auf ein neues Leben erhalten haben. Ein Drittel davon hat sich inzwischen als selbständige Kleinunternehmer etabliert und ist aus der völligen Verelendung herausgekommen. Dabei beträgt meist die erste Kreditsumme nicht mehr als 30 Dollar.

Foto: AFP

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