Zu starker Gegenwind

Bgld: Bürgerinitiative kippt Mega-Glashaus-Projekt

Österreich
31.12.2016 16:33

Der Gegenwind war nun doch zu stark. Das geplante Riesen-Glashaus in Frauenkirchen im Burgenland, in dem ab 2017 ganzjährig Paradeiser auf rund 14 Hektar Fläche hätten angebaut werden sollen, wird nun doch nicht realisiert. Die Kritik seitens der Bürgerinitiative "Freie Sicht für Frauenkirchen" war so enorm, dass das Vorhaben gekippt wurde. Jetzt wird nach möglichen Alternativen gesucht.

Er habe sich entschieden, das Projekt "aufgrund des starken Gegenwindes" aus Frauenkirchen zu beenden, teilte der Unternehmer Werner Perlinger am Samstag telefonisch der APA mit. Sowohl vonseiten der Gemeinde als auch vom Land war die Umwidmung des Grundstücks bereits genehmigt worden. Starken Widerstand gab es jedoch von der lokalen Bürgerinitiative, die den Standort und das Ausmaß des Projekts kritisierte.

Suche nach Alternativen
Dass das Mega-Glashaus womöglich an einem anderen Standort doch noch realisiert wird, wollte der Unternehmer aus Wallern - dort steht bereits ein ebensolcher Komplex - jedenfalls nicht ausschließen. Man sondiere derzeit die Möglichkeiten für Alternativen, habe aber noch keinen konkreten Standort im Auge, sagte Perlinger.

Niessl: "Finde es sehr schade"
Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) bedauerte das Ende des Glashaus-Projektes. Er finde es "sehr schade", dass es so weit kommen musste. Der Unternehmer hätte viel Geld in die Region investiert und viele Arbeitsplätze geschaffen, ließ Niessl über seinen Pressesprecher ausrichten.

Auch Niessls Parteikollege, Bürgermeister Josef Ziniel, zeigte sich enttäuscht vom Ende des Projekts und sprach von einem "großen Verlust". Neben 100.000 Euro an jährlichen Steuereinnahmen und rund 90 Arbeitsplätzen sei vor allem auch viel Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Frauenkirchen verloren gegangen, sagte Ziniel.

Bürgerinitiative erfreut über "vernünftige Entscheidung"
Josef Umathum von der Bürgerinitiative "Freie Sicht auf Frauenkirchen" begrüßte hingegen den Rückzug von Perlinger aus dem Projekt als "vernünftige Entscheidung". Die Initiative habe zwar eines ihrer Ziele erreicht, nun gelte es aber, den Flächenwidmungsbeschluss der Gemeinde wieder rückgängig zu machen, sagte Umathum.

Grüne fordern "ehrliche Berechnung des CO2-Fußabdrucks"
Erfreut über das Aus zeigten sich auch die burgenländischen Grünen. Gelöst sei das Problem damit aber nicht, so Landessprecherin Regine Petrik. Auch an anderer Stelle würde ein derartiges Gewächshaus "massive Auswirkungen auf die Umwelt" haben, betonte sie in einer Aussendung. Sie fordere daher eine "ehrliche Berechnung des CO2-Fußabdrucks" von "Fabrik-Paradeisern".

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