Gegen Parteilinie

Lopatka hält Abgrenzung zur FPÖ für überflüssig

Österreich
28.12.2016 10:42

ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka geht erneut auf Distanz zu Parteiobmann Reinhold Mitterlehner. So hält Lopatka den von diesem jüngst ausgegebenen Kurs einer Abgrenzung von der Opposition, vor allem von der FPÖ, für überflüssig. Entscheidend sei vielmehr das eigene Profil. Innerparteilich geschwächt durch den Wahlsieg von Alexander Van der Bellen fühlt sich Lopatka nicht, obwohl er sich - ohne vorherige Abstimmung mit Mitterlehner - für den freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer ausgesprochen und damit in der ÖVP für Irritationen gesorgt hatte.

Den von Mitterlehner und VP-Generalsekretär Werner Amon forcierten Abgrenzungskurs zur FPÖ hält Lopatka nicht für nötig. "Meines Erachtens ist für jede Partei immer das Entscheidende, dass das eigene Profil, die eigenen Arbeitsschwerpunkte eine Partei so stark machen, dass dadurch automatisch eine Abgrenzung zu den Mitbewerbern erfolgt", sagte der VP-Klubchef am Mittwoch im APA-Interview. Demnach sei jede andere Partei Konkurrenz. Doch ebenso gebe es etwa sowohl mit dem Koalitionspartner SPÖ als auch mit den Freiheitlichen einmal mehr, einmal weniger Überschneidungen.

"Ich sehe mich nicht geschwächt"
Was das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl betrifft, sagte Lopatka: "Für mich war weder Van der Bellen noch Hofer der Kandidat der ÖVP. Ich hätte die ÖVP gestärkt gesehen, käme der Bundespräsident aus unseren Reihen. Ich sehe mich durch die Wahl von Van der Bellen nicht geschwächt." Lopatkas Wahlempfehlung für Hofer hatte in der ÖVP für ein Zerwürfnis gesorgt. Mitterlehner, der für Van der Bellen eingetreten war, kritisierte, dass sich Lopatka nicht mit ihm darüber abgesprochen und sich daher "nicht loyal" verhalten habe.

Keine Debatte über Parteiobmann
Zu den Gerüchten, Außenminister Sebastian Kurz sei bereits auf Bundesländertour gewesen und habe bei den Landesorganisationen um Unterstützung für ihn als Parteiobmann geworben, sagte Lopatka am Mittwoch lediglich: "Ich hoffe, dass alle Minister durch alle Bundesländer touren." Auch er halte Kontakt zu den Landtagsklubs: "Das ist in einer föderalen Partei richtig." Eine Debatte über den Obmann oder Spitzenkandidaten gebe es nicht: "Die Frage stellt sich nicht." Lopatka geht weiterhin davon aus, dass die Nationalratswahl 2018 stattfinden wird.

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