Ruft zum Frieden auf

Papst: “Es ist Zeit, dass die Waffen schweigen”

Ausland
25.12.2016 13:14

Papst Franziskus hat am Christtag den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" gespendet und dabei in seiner Weihnachtsbotschaft zum Frieden in Syrien und im Nahen Osten aufgerufen. "Es ist Zeit, dass die Waffen schweigen und dass es zu einer diplomatischen Lösung in Syrien kommt", so das Oberhaupt der katholischen Kirche. Er plädierte insbesondere für Frieden in der nordsyrischen Stadt Aleppo. Es sei dringend notwendig, der erschöpften Zivilbevölkerung in ihrer verzweifelten Situation Hilfe zu leisten, sagte der Papst in seiner Botschaft, die er wie gewohnt von der Loggia des Petersdoms aus verkündete.

Der Papst gedachte auch den Opfern von Krieg und Terror: "Friede den Männern und Frauen im gemarterten Syrien, wo allzu viel Blut vergossen wurde." Und fügte hinzu: "Friede denen, die einen geliebten Menschen verloren haben durch grausame Terrorakte, die im Herzen vieler Länder und Städte Angst und Tod gesät haben." Wichtig sei, dass es zu Frieden in den Regionen Afrikas komme, die von Krieg und Hunger geplagt seien. Der Papst erinnerte auch an die Opfer der jüngsten Terroranschläge und an die Obdachlosen im Erdbebengebiet in Mittelitalien.

"Terrorismus nutzt Kinder aus"
Er sprach zudem vom fortwährenden Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern, vom Leid in verschiedenen Regionen Afrikas, "wo der Terrorismus sogar Kinder ausnutzt, um Schreckenstaten und Morde zu verüben", und den Spannungen in der Ostukraine. Der Papst erinnerte auch an die Vertriebenen, die Migranten und Flüchtlinge. Er drängte gleichzeitig auch auf Frieden im Heiligen Land. "Israelis und Palestinenser sollen endlich den Mut und die Entschlossenheit finden, um eine neue Seite der Geschichte zu schreiben, und den Willen haben, eine Zukunft der Harmonie aufzubauen", sagte Franziskus.

Höhepunkt der christlichen Weihnachtsfeiern
Die Botschaft von der Loggia des Petersdoms und der Segen "Urbi et Orbi" sind ein Höhepunkt der christlichen Weihnachtsfeiern. Zehntausende Menschen verfolgten die Ansprache des Papstes auf dem wegen der Terrorgefahr in diesem Jahr besonders gesicherten Petersplatz. Millionen sahen im Fernsehen oder im Internet zu.

Bereits am Heiligen Abend hatte der Papst im Petersdom bei der traditionellen Christmette die moderne Konsumgesellschaft angeprangert. Dabei rief er auch zum Mitgefühl mit leidenden Kindern auf. Jeder sollte sich nicht nur vom "Kind in der Krippe" rühren lassen, sondern sich auch der Kinder annehmen, die nicht von der Liebe einer Mutter oder eines Vaters umgeben seien, sagte das 80-Jährige. Stattdessen erinnerte er an Kinder, die im Krieg oder auf der Flucht aufwachsen. An diejenigen "im unterirdischen Bunker, um den Bombardierungen zu entkommen; auf dem Gehsteig einer großen Stadt, auf dem Boden eines mit Migranten überladenen Schleppkahns". Zugleich gäbe es Kinder, die hungern, oder solche, die nicht Spielzeug, sondern Waffen in den Händen hielten.

Video: Papst bei der Christmette in Rom

Sicherheitsvorkehrungen in Rom verschärft
In Rom wurden die Sicherheitsvorkehrungen an den Weihnachtsfeiertagen erheblich verschärft. Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum, die größten Basiliken der Ewigen Stadt, die U-Bahn-Zugänge und die Gebäude wichtiger Institutionen sollen an allen Feiertagen strengstens kontrolliert werden, teilte das Innenministerium mit. Besonderes Augenmerk gelte auch besucherstarken Veranstaltungen und Gottesdiensten zu Weihnachten, aber auch touristischen Sehenswürdigkeiten und Einkaufszentren, hieß es. Rund um den Vatikan blieben jene Maßnahmen in Kraft, die seit Beginn des Heiligen Jahrs im Dezember 2015 gelten. Dazu zählen bewegliche Absperrgitter an den Zufahrtsstraßen zum Petersplatz sowie Polizei- und Militärposten.

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