Weihnachtsdienst

Das sind unsere Helden der Heiligen Nacht

Österreich
24.12.2016 16:30

Festessen, ein geschmückter Baum im Lichterglanz, Zeit mit der Familie - alle Jahre wieder müssen Tausende Österreicher darauf verzichten. Sie sind zu Weihnachten für die Mitmenschen im Einsatz. Die "Krone" stellt Frauen und Männer aus allen Bundesländern vor, die am Abend des 24. Dezember Dienst haben.

Gabriel Hasenzagl macht in der Feuerwehrzentrale von St. Pölten freiwillig am Heiligen Abend Dienst. Und zwar bis zum nächsten Morgen. "Es ist für mich erfüllend und schön, wenn ich für die Nächsten, aber auch für meine Kameraden da sein kann", schildert der 33-jährige Familienvater, der hauptberuflich am Landesklinikum tätig ist, im Gespräch mit der "Krone". Für den Feuerwehrmann ist der Heilige Abend "ein Dienst wie jeder andere auch".

Reinhard Nadler (60), Kommandant der Polizeiinspektion Pinkafeld im Burgenland, hat in den vergangenen zehn Jahren immer zu Weihnachten Dienst gemacht. Zu den Hauptaufgaben in der Heiligen Nacht gehören "Objektbewachung sowie Verkehrssicherheit".

Josef Kargl ist 50 Jahre alt und arbeitet seit 1990 beim ARBÖ in der Steiermark. "Der 24. Dezember gehört eindeutig den Kollegen, die noch kleine Kinder haben. Das ist schon in Ordnung so. Der Weihnachtsdienst ist ein ganz besonderer Dienst. Die Leute sind meistens entspannter, die Kollegen gut gelaunt, so ist es auch heuer. Die Feier im Familienkreis wird einfach nachgeholt."

Martina Luis (31) ist am Heiligen Abend auf der Onkologie im Wiener Kaiser-Franz-Josef Spital im Einsatz. Denn der Krebs kennt leider keine Feiertage. Die Krankenschwester kümmert sich einfühlsam um jene, die nicht im Kreise ihrer Lieben feiern können: "Laut Dienstplan war ich an der Reihe. Es muss sich ja auch zu Weihnachten jemand um die Patienten kümmern. Natürlich sprechen wir uns untereinander ab. Es kommt halt jeder einmal an die Reihe."

Gabriele Varga (22) und Tanja Greb (28) sind am 24. Dezember 2016 an der Turmöl-Tankstelle in der Bockgasse beim Stadion in Linz im Einsatz: "Wir haben uns freiwillig für den Dienst am Weihnachtsabend gemeldet, da bei uns daheim keine Kinder warten. Wir stimmen uns im Team immer ab, das ist kein Problem. Bis 14 Uhr war wie immer viel los. Nachdem die Geschäfte zugesperrt hatten, kamen jene Kunden in den Shop, die etwas vergessen hatten, meist Brot, Gebäck oder Süßes, und viele brauchen noch schnell einen Gutschein als Geschenk."

Silvana Fischer von der Telefonseelsorge der Caritas in Klagenfurt: "Wir sind hier drei hauptberufliche und 62 ehrenamtliche Mitarbeiter. Im Schnitt haben wir 40 Gespräche pro Tag. Am 24. sind es weit mehr, denn viele leiden unter Einsamkeit, sind zum Beispiel erstmals zu Weihnachten alleine. Die Menschen finden bei uns ein offenes Ohr. Den Betroffenen tut einfach gut, einmal loszulassen, zu erzählen - anonym über die kostenlose Nummer 142 oder über die Online-Beratung."

Fritz Adelsberger (56) ist O-Bus-Lenker aus dem Salzburger Thalgau und fährt seit 37 Jahren durch die Stadt Salzburg. Der Personalvertreter hat sich so wie viele andere Kollegen freiwillig für den Dienst gemeldet: "Viele Stammkunden sind da an den Haltestellen, um uns Frohe Weihnachten zu wünschen, manche bringen Kekse und kleine Aufmerksamkeiten mit. Die Salzburg AG achtet darauf, dass Lenker mit kleinen Kindern stets freihaben. 80 Busse sind tagsüber unterwegs, ab 19 Uhr sind noch 35 Fahrzeuge im Einsatz. Der Letzte fährt um 2.08 Uhr in die Remise."

Michel Hilweg (27), Sicherheitsbeamter bei der Firma MÜG (Mobile Überwachungsgruppe) in Innsbruck: "Für mich ist das ein Feiertagsdienst wie jeder andere. Ich habe mich nicht freiwillig gemeldet, ich bin heuer durch die Diensteinteilung drangekommen. Für mich ist es der erste Heilige Abend, an dem ich nicht daheim feiern kann, sondern ab 19 Uhr arbeiten muss. Da musste ich privat alles umplanen. Aber das war kein Problem."

Markus Wurzel aus dem Vorarlberger Schruns hat auch am Heiligen Abend die Gäste mit seinen Schmankerln eingekocht. Sein Arbeitsplatz ist mitten im Skigebiet oberhalb von Schruns im Montafon auf 1855 Metern Höhe. Der 47-Jährige hat aber Glück, denn das Bergrestaurant "s'Pfennile" schließt bereits am frühen Abend. Dann heißt es schnell aufräumen und mit der Bahn zurück ins Tal, da geht sich dann sogar noch das Weihnachtsfest mit seinem Sohn und die Christmette in aller Ruhe aus.

Kronen Zeitung/krone.at

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