Ex-Freundin sprach:

Erster Hinweis auf Attentat kam schon im November

Salzburg
21.12.2016 07:21

Die U-Haft wurde nun für jenen 25-jährigen Marokkaner beantragt, der Montag früh im Pfarrhof in Fuschl festgenommen wurde. Anfangs hatte die Cobra alle neun dort untergebrachten Flüchtlinge aus dem Irak, aus Afghanistan und aus Marokko abgeführt

Während den acht anderen  Suchtgifthandel nachgewiesen werden konnte, dürfte es sich beim Marokkaner eindeutig um einen Anhänger des Islamischen Staates (IS) handeln. Die Ermittler stellten im Pfarrhof auch 8100 Euro Bargeld, mehrere USB-Sticks und eine kleinere Menge Suchtgift sicher. Die Daten von den USB-Sticks werden nun ausgewertet.

Den ersten Hinweis auf den Marokkaner gab es bereits im November. Seine Ex-Freundin, die offenbar in einem Flüchtlingslager im Libanon lebt, soll den Mann verraten haben. Die Polizei nahm den Tipp ernst. Der Marokkaner wurde seit November vom Verfassungsschutz observiert. Im Moment befindet er sich in der Justizanstalt in Puch. Er wird in den nächsten Tagen noch einmal einvernommen. Der Mann soll konkrete Gespräche über einen Terroranschlag in Salzburg im Zeitraum zwischen Weihnachten und Silvester  geführt haben. Ob er auch in den Suchtgifthandel verwickelt ist, ist unklar und in diesem Fall auch nebensächlich. Dokumentiert sind auf jeden Fall Telefonate mit Gruppen aus dem Nahen Osten. Geplant war ein Anschlag auf eine größere Veranstaltung mit vielen Opfern. Der Marokkaner war im November 2015  im Rahmen der großen Flüchtlingswelle nach Salzburg gekommen. Ursprünglich hatte er Schlepper bezahlt und war mit einem Boot über das Meer bis nach Griechenland gelangt.

Auswertungen der Handy-Gespräche
Warum er als Marokkaner bei uns Asyl bekam, ist unklar. In Marokko herrscht kein Krieg. Allerdings gibt es auch keine Rücknahme-Vereinbarung. Das heißt, der Mann kann nicht einfach abgeschoben werden. Der Pfarrhof in Fuschl wurde mittlerweile als  Flüchtlingsunterkunft geschlossen. Die acht anderen Männer kamen im Holzquartier beim Flußbauhof an der Alpenstraße in Salzburg unter. Sie dürften von den Terrorplänen des Marokkaners nichts gewusst haben.Überhaupt sind die Männer in Fuschl nie negativ aufgefallen. Im Gegenteil, sie haben für die Gemeinde sogar gemeinnützige Arbeiten erledigt und waren gut integriert, wie Bürgermeister Franz Vogl ausdrücklich betonte. Die Handys der Männer wurden aber sichergestellt. Sollte außer dem Marokkaner noch ein Flüchtling mit IS-Leuten Telefon- oder Mail-Kontakt gehabt haben, wird die Polizei das mit Sicherheit  bei der intensiven Spurenauswertung demnächst herausfinden.

MANUELA KAPPES, Kronen Zeitung/red

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