"Was mach ich nun?"

Frederic von Anhalt: Verzweiflung nach Gabors Tod

Adabei
19.12.2016 10:49

"Sie war eine gute Frau. Sie war eine sehr gute Frau. Sie hat mich geliebt. Sie hat mich über alles geliebt." Frederic von Anhalt stehen die Tränen in den Augen. Die sonst sonore Stimme ist nur noch ein Wispern. Der Tod seiner Zsa Zsa hat ihn aus der Bahn geworfen. "Was soll ich jetzt machen?", fragt er sich.

Praktisch jeden Tag war mit dem Ableben von Hollywoods letzter Diva zu rechnen gewesen. Und doch traf es ihren Witwer wie ein Blitz aus heiterem Himmel. "Weihnachten, ausgerechnet zu Weihnachten", schüttelt er den Kopf. Und wie bei vielen, die Schmerz verarbeiten, kommt bei von Anhalt die Erinnerung an ein lustiges Erlebnis hoch: "Es war Weihnachten vor 35 Jahren, als Zsa Zsa mich zum ersten Mal in ihre Villa eingeladen hatte. Freudestrahlend steuert ich auf sie zu - und wurde abgewiesen. Es stellte sich heraus, dass ich sie mit ihrer Schwester Eva verwechselt hatte."

Am Abend vor Zsa Zsas Tod war Frederic im Promi-Treffpunkt "Cafe Roma" Arnold Schwarzenegger über den Weg gelaufen: "Er war ein Freund von ihr. Ich sagte zu ihm: 'Es wird Zeit, dass du dich mal wieder bei ihr sehen lässt.'" Eine Formulierung, deren Ironie von Anhalt sich schmerzlich bewusst wird: "Und am nächsten Morgen war sie nicht mehr unter uns."

"Sie ist zu Hause gestorben"
Es war ein Sonntagmorgen wie jeder andere in der Gabor-Villa. Die beiden Pflegerinnen der 99-Jährigen hatten ihren Dienst angetreten und von Anhalt wollte sich auf den Weg zum Einkaufen machen: "Ich ging ins Schlafzimmer meiner Frau, um ihr einen Kuss zu geben." Er nahm ihre Hand und erschrak: "Sie war ganz kalt." Der Blutdruck wurde gemessen: "98 zu 36. Sonst hatte sie immer hohen Blutdruck. 158 zu 76." Der Krankenwagen wurde alarmiert. Gabor wurde mit Blaulicht in die Universitätsklinik gefahren. Doch dort erkannte der Notarzt, dass jede Hilfe zu spät kam. Von Anhalt: "Sie hatte keinen Puls mehr. Man hat noch nicht einmal mehr versucht, ihr Herz mit dem Defibrillator wieder zum Schlagen zu bringen."

Eine tröstliche Erinnerung gibt Frederics Trauer einen Moment der Erleichterung: "Sie war ganz ruhig, als ich ihre Hand hielt. Sie hat keine Schmerzen gespürt." Und das Wichtigste: "Sie ist zu Hause gestorben. So wollte sie es."

Und was wird jetzt aus diesem Zuhause? "Es fühlt sich kalt an ohne sie", sagt von Anhalt. Will er dort weiter wohnen? Klar ist, die Villa wurde schon vor drei Jahren verkauft - mit einem Wohnrecht bis zum Tod von Zsa Zsa. Frederic hatte sich vor ihrem Tod schon luxuriöse Eigentumswohnungen angesehen. Doch jetzt mag er die vertraute Umgebung nicht aufgeben: "Jedes Bild hängt genauso wie an dem Tag, als wir hier geheiratet haben."

Selbst Zsa Zsas Schlafzimmer ist fast unverändert. Bis auf das Krankenbett, das vor ihrem barocken Himmelbett steht und an das sie nach dem Verlust ihres Beins gefesselt war. Die Medikamente, von denen ihr Leben abhing, stehen noch auf der Kommode. Von Anhalt deutet auf den Großbildfernseher: "Den hatte ich gerade für sie gekauft." Und er hatte auch den fast drei Meter hohen Weihnachtsbaum dekoriert. "Ihr Schlafzimmer sollte unser Wohnzimmer sein."

Der Witwer ist überwältigt von dem, was jetzt auf ihn zukommt. Wen soll er zur Trauerfeier einladen? Und wie viele alte Fans der Gabor sind zu erwarten? Ist die "Kirche zum guten Hirten" in Beverly Hills, der die gläubige Katholikin angehörte, groß genug?

Klar ist nur: Zsa Zsas Leichnam wird eingeäschert und in einer Gruft auf dem "Westwood Memorial Park"-Friedhof neben ihrer Schwester Eva beerdigt. Aber das soll nicht ihre letzte Ruhestätte sein. Frederic: "Es war ihr Wunsch, in Ungarn neben ihrem Vater zu liegen."

Die ungarische Schauspielerin Zsa Zsa Gabor, bekannt unter anderem für ihren Auftritt im Filmklassiker "Moulin Rouge" und ihre Vorliebe für vermögende Männer, starb im Alter von 99 Jahren an einem Herzstillstand. In den vergangenen Jahren hatte sie mit ihrem achten Ehemann, dem in Deutschland geborenen von Anhalt, zusammengelebt.

Quelle: Enterpress

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(Bild: kmm)



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