Medizinisches Wunder

Eizelle war 14 Jahre eingefroren: Frau wird Mutter

Wissenschaft
18.12.2016 13:01

Die inzwischen dreijährige Yanina - ihr Name bedeutet "Voll der Gnade" - ist ein kleines medizinisches Wunder. 14 Jahre war jene Eizelle, aus der sie entstand, in flüssigem Stickstoff eingefroren, bevor sie in einer argentinischen Klinik erfolgreich befruchtet wurde. Das ist Weltrekord - niemals zuvor sei eine künstliche Befruchtung nach derart langer Zeit gelungen, wie nun das "Guinness-Buch der Rekorde" bestätigte.

"Sie erfüllt uns jeden Tag mit Freude und lässt mich vergessen, was ich alles durchmachen musste, um ein Kind zu habe", sagt Mutter Monica Coronel über ihre Tochter. Yaninas Geschichte beginnt im Jahr 1999. Ihre damals 25-jährige Mutter entschied sich, sechs ihrer Eizellen einfrieren zu lassen, nachdem sie trotz medizinischer Behandlung nicht schwanger geworden war.

Eizelle war 14 Jahre lang eingefroren
Ein Forschungsteam um ihren behandelnden Arzt Carlos Quintans im Halitus-Klinikum in Buenos Aires hatte kurz zuvor eine neue Methode entwickelt, um Eizellen über einen längeren Zeitraum einzufrieren. Erst nach 14 Jahren wandte sich Coronel 2013 erneut an die Klinik und ließ sich eine der befruchteten Eizelle einsetzen. Zuvor hatte sie bereits einen Buben zur Welt gebracht, der auf natürlichem Wege gezeugt worden war.

Georg Döhmen vom Kinderwunschzentrum Niederrhein ist von dem Rekord allerdings nicht sonderlich überrascht. Die problemlose Verwendung eingefrorener Eizellen nach so langer Zeit sei nicht ungewöhnlich: "Die Eizellen lagern in flüssigem Stickstoff, es finden keine Alterungsprozesse statt." Bei künstlichen Befruchtungen gebe es häufig den Fall, dass überzählige befruchtete Eizellen eingefroren und bei erneutem Kinderwunsch einige Jahre später verwendet würden.

Experte: "Begrenzung ist eher das Alter der Frau"
Eine erfolgreiche Schwangerschaft nach 14 Jahren sei bisher aber einzigartig, begründete das Guinness-Buch die Vergabe des Weltrekordes an die Halitus-Klinik. In Zukunft wird der Zeitraum der Einlagerung weniger eine Rolle spielen, erklärte Döhmen, der auch Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin ist: "Die Begrenzung ist dabei eher das Alter der Frau."

Ab einem gewissen Alter seien die Risiken einer Schwangerschaft für die Frau zu hoch, zudem gebe es ethische Aspekte das Kindeswohl betreffend. Das Netzwerk Fertiprotekt, ein Zusammenschluss von Zentren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, habe daher eine Altersgrenze von 50 Jahren für künstliche Befruchtungen festgelegt, so der Mediziner.

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