Kommt Anfang 2017

AMD greift mit “Ryzen”-Chips Intels Core i7 an

Elektronik
14.12.2016 10:58

Während das Geschäft mit Chips für Spielkonsolen prächtig läuft, hat der US-Chiphersteller AMD am Markt für PC-Prozessoren in den letzten Jahren den Anschluss an den größeren Rivalen Intel verloren. AMD-Chips haftet der Ruf an, bei höherem Stromverbrauch weniger Leistung zur Verfügung zu stellen. Mit der neuen CPU-Generation "Zen" soll damit Schluss sein. Schon im ersten Quartal 2017 greift AMD mit dem ersten Vertreter der neuen Generation namens "Ryzen" Intels stärkste Core-i7-Prozessoren an.

Gedacht ist der 3,4 Gigahertz schnelle Achtkern-Prozessor mit 16 Threads, 20 Megabyte Cache-Speicher und Turbo-Modus primär für den Einsatz in Workstations und Gaming-Rechnern, also überall dort, wo viel Rechenleistung benötigt wird.

Er steht in direkter Konkurrenz zu Intels Core-i7-Serie, fällt also in das High-End-Segment und dürfte entsprechend teuer werden. Der Chip wird auf Mainboards mit dem Sockel AM4 betrieben und steuert DDR4-RAM an.

Tausend Mann haben "Zen" vier Jahre entwickelt
Wie das IT-Portal "Heise" berichtet, hat AMD die neue Prozessorgeneration vier Jahre lang mit einem tausend Mann starken Entwickler-Team vorbereitet und steht nun unmittelbar vor der Markteinführung. Schon auf der Consumer Electronics Show, die Anfang Jänner in Las Vegas über die Bühne geht, dürften erste Systeme mit "Ryzen"-Prozessor zu sehen sein.

Gegenüber der Vorgänger-Chipgeneration will AMD die Leistung um 40 Prozent gesteigert, ohne den Stromverbrauch erhöht zu haben. Eine integrierte Grafikeinheit hat der neue AMD-Prozessor offenbar nicht, im Gaming- und Workstation-Umfeld würden sich aber wohl ohnedies nur wenige Anwender mit der Leistung einer Onboard-Lösung zufrieden geben.

"Ryzen" soll es mit Intels Core i7 aufnehmen
Bei der Enthüllung des neuen Prozessors zeigte AMD-Chefin Lisa Su auch, wie "Ryzen" unter Last abschneidet. Bei der Videokodierung soll er es nicht nur mit Intels Core i7-6900K aufnehmen können, sondern ihn sogar leicht übertrumpfen. Beim Gaming ebenfalls. Freilich: Hierbei handelt es sich um Herstellermessungen, das reale Leistungsniveau des Chips müssen erst noch unabhängige Tests klären.

Trotzdem scheint es so, als wäre AMD Intel mit seinem "Zen"-Chip so dicht auf den Fersen wie seit Jahren nicht mehr. Und der High-End-Chip "Ryzen" ist erst der Anfang: Im zweiten Quartal will AMD mit seinen "Zen"-Chips auch im Serverbereich und im zweiten Halbjahr 2017 schließlich auch im Notebook-Bereich eine Alternative zu Intel darstellen. Außerdem sind kleinere "Zen"-Ausbaustufen mit vier oder sechs Kernen zu erwarten, die sich als Rivalen für Intels Core i3 und i5 präsentieren.

Konkurrenz belebt das Geschäft
Gelingt es AMD, an glanzvollere Tage der Unternehmensgeschichte anzuknüpfen, ist das letztlich auch für die Kunden gut. Mehr Konkurrenz könnte einerseits für sinkende Prozessorpreise sorgen, andererseits zwingt ein erstarkter Rivale den CPU-Weltmarktführer Intel zu mehr Investitionen in die Forschung, was wiederum stärkere und effizientere Chips für den Endkunden bedeutet.

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