Software-Wanze

Trojaner sollen Web-Telefonate abhören

Web
09.10.2006 11:41
Schweizer Behörden prüfen derzeit den möglichen Einsatz von so genannten Trojanern, um Internet-Telefonate von Verdächtigen abzuhören. Die Idee: Man schleust einfach einen Trojaner in das System, der versteckte Programme installiert, die die Gespräche aufzeichnen.

Während das Abhören von herkömmlichen Telefonaten in Fest- oder Mobilfunknetzen für die Polizei zum Tagesgeschäft gehört, stellen Internet-Verbindung, so genannte Voice-over-IP-Telefonate, für Strafermittler zunehmend ein Problem dar. Insbesondere dann, wenn überwachte Personen Programme wie Skype über ausländische Server nutzen oder direkt von PC zu PC telefonieren und dabei die Daten verschlüsseln.

Jetzt will man dieses Problem mit Hilfe von Trojanern, die vom Internetanbieter eingeschleust werden sollen, lösen. Diese senden die Gesprächsmitschnitte der Telefonate dann in kleinen Datenpaketen an einen Server. Wird der Computer vorzeitig ausgeschaltet wird, speichert die Software den Rest und sendet ihn, wenn der Rechner das nächste Mal benutzt wird.

Lauschangriff vorbei an Firewall
Die Software stammt von dem Schweizer Sicherheitsunternehmen ERA IT Solutions, das sie ausschließlich an Ermittlungsbehörden liefern will. Dadurch soll verhindert werden, dass Antiviren-Hersteller das Programm in ihre Datenbanken aufnehmen und ihre Tools den Befall melden. Firewalls stellen laut Hersteller für das Programm kein Problem dar.

Der Trojaner hat noch einige zusätzliche Funktionen: So kann sie beispielsweise das eingebaute Mikrofon eines Notebooks zur Raumüberwachung aktivieren oder angeschlossen Webcams aktivieren. Da letztere jedoch meist durch Leuchtdioden den Betrieb signalisieren, dürfte dies in der Praxis nicht sinnvoll sein. Nach Abschluss einer Abhöraktion kann sich das Programm zeitgesteuert selbst deinstallieren.

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