600 Kilometer lang

Videoclip simuliert Überflug von Tal auf dem Mars

Wissenschaft
09.12.2016 12:22

Aus hochauflösenden Bildern, die die ESA-Raumsonde "Mars Express" von einem 600 Kilometer langen Tal namens Mawrth Vallis auf dem Roten Planeten gemacht hat, haben Forscher der Freien Universität Berlin ein dreidimensionales Geländemodell und das Video eines virtuellen Fluges entlang des Talverlaufes errechnet. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat es nun auf seiner Website veröffentlicht.

Der simulierte Flug beginnt dort, wo das bis zu zwei Kilometer tiefe Mawrth Vallis - ein ausgetrocknetes Ausflusstal - in eine weitläufige Ebene namens Chryse Planitia mündet und geht weiter entlang des gewundenen Talverlaufs bis zur "Quellregion", im vier Milliarden Jahre alten und von zahlreichen Kratern übersähten Hochland von Arabia Terra, die etwas nördlich des Marsäquators liegt. Im Film sind zahlreiche Einschlagskrater sowie helle und dunkle Ablagerungen zu sehen.

Nach Science-Fiction-Roman benannt
Das Mawrth Vallis (das Wort Mawrth kommt aus dem Walisischen und bedeutet Mars, Anm.) gilt als eines der ältesten Täler auf dem Roten Planeten und befindet sich am Übergang zwischen den südlichen Hochlandregionen und den nördlichen Tiefebenen des Mars. Der ungewöhnliche Name ist dem Science-Fiction-Roman "Marsianer" von Andy Weir aus dem Jahr 2011 entliehen. Durch das Mawrth Vallis verlief ein Großteil der insgesamt 3200 Kilometer langen Wegstrecke, die der "Marsianer" Mark Watney in dem Buch zurücklegt. Der Roman wurde von Regisseur Ridley Scott mit Matt Damon in der Rolle des "Marsianers" verfilmt und kam im Vorjahr in die Kinos.

Tal mögliches Ziel der Mission "ExoMars"
Das Mawrth Vallis gilt als eines der möglichen Ziele für den zweiten Teil der ESA-Mission "ExoMars", bei der der Bohrer des Rovers im Jahr 2020 Gesteinsproben aus bis zu zwei Metern Tiefe untersuchen soll. Die Forscher glauben, dass das Tal könnte einst ein lebensfreundlicher Ort gewesen sein könnte. Darauf die Vielfalt an wasserhaltigen Mineralen schließen lassen, die mit Spektrometermessungen verschiedener Mars-Sonden identifiziert werden konnten. Von der Erde ist bekannt, dass sich diese Tonminerale in vergleichsweise neutralem - also weder saurem noch alkalischem - Wasser bilden. Eben solche Umweltbedingungen gelten Experten zufolge als besonders lebensfreundlich.

Orbiter kreist seit 13 Jahren um den Mars
Die Sonde "Mars Express" startet am 2. Juni 2003 vom Raumfahrtzentrum Baikonur in Kasachstan aus ins All, erreichte nach einem sechsmonatigen Flug den Roten Planeten und umkreist ihn seitdem. Der Orbiter kartiert von seiner Umlaufbahn aus die Oberfläche des Mars und untersucht seine Atmosphäre, Struktur und Geologie.

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