Menschen in Panik

Dutzende Tote bei Erdbeben in Indonesien

Ausland
07.12.2016 13:31

Ein heftiges Erdbeben hat in Indonesien beinahe 100 Menschen in den Tod gerissen und Dutzende verletzt. Am Nordende der Insel Sumatra wurden zahlreiche Häuser zerstört, wie die Lokalbehörden am Mittwochabend berichteten. Möglicherweise seien noch viele Menschen unter den Trümmern eingeschlossen, sagte der Chef der Katastrophenschutzbehörde der Provinz Aceh. Mehr als 1000 Soldaten und fast 900 Polizisten waren im Erdbebengebiet im Einsatz, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen und Notunterkünfte zu errichten.

Der Erdstoß war mit einer Stärke von 6,5 gemessen an früheren Katastrophen in der Region leicht. Der Erdbebenherd lag laut Angaben der US-Erdbebenwarte USGS allerdings nur acht Kilometer unter der Erdoberfläche. Solche Beben können erhebliche Schäden verursachen. In Sigli 20 Kilometer nordwestlich des Epizentrums leben mehr als 17.000 Menschen.

Angst vor Nachbeben
Anrainer luden auf Facebook und Twitter Fotos von eingestürzten Gebäuden und meterhohen Schuttbergen aus dem Distrikt Pidie Jaya hoch. Auch lokale Fernsehsender zeigten weitreichende Zerstörung. Menschen saßen auf Matten auf den Straßen. Vor den Krankenhäusern des Bezirks leisteten Ärzte auf der Straße Erste Hilfe, wie der stellvertretende Distriktchef Said Muyadi berichtete. Die Menschen hätten Angst vor Nachbeben und trauten sich deshalb nicht in Gebäude.

Der Erdstoß passierte um kurz nach fünf Uhr Ortszeit (23 Uhr MEZ). Das Epizentrum lag nahe an der Küste in einer Bucht. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht herausgegeben. Auch in der Provinzhauptstadt Banda Aceh rund 100 Kilometer nordwestlich war der Erdstoß zu spüren. "Bei mir kam Panik auf", berichtete die Ärztin Amanda im Fernsehen.

180.000 Tote in Banda Aceh durch Tsunami im Jahr 2004
Banda Aceh war bei dem gewaltigen Erdbeben und Tsunami zu Weihnachten 2004 schwer zerstört worden. In der Stadt und entlang der Küste kamen damals 180.000 Menschen um. Insgesamt forderte die Katastrophe rund um den Indischen Ozean mehr als 230.000 Menschenleben. Das Epizentrum des damaligen Bebens der Stärke 9,1 lag vor der Westküste Sumatras, jenes des neue Bebens lag dagegen östlich von Banda Aceh.

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