Waffen & Dynamit

Mehrere Tote bei Kämpfen zwischen Minenarbeitern

Ausland
06.10.2006 07:36
Bei schweren Zusammenstößen zwischen bolivianischen Minenarbeitern privater und staatlicher Unternehmen sind mindestens neun Menschen getötet und weitere 40 verletzt worden. Hintergrund der Auseinandersetzungen um die Zinnmine im Andenort Huanuni ist ein Streit um Schürfrechte. Die Arbeiter bekriegten sich mit Waffen und Dynamit.

Vizepräsident Garcia Linera forderte ein sofortiges Ende der Gewalt und rief beide Seiten zu Gesprächen auf. „Was eigentlich ein Segen für unser Land sein sollte, nämlich so viele Naturschätze zu besitzen, ist heute zu einem Fluch geworden“, sagte er in einer Fernsehansprache.

Arbeitsminister Galvez und ein weiterer Minister flogen in einem Hubschrauber zum Unruheherd rund 300 Kilometer südöstlich der Hauptstadt La Paz, um zwischen den Bergarbeitern zu vermitteln.

Die in privaten Kooperativen zusammengeschlossenen Bergarbeiter sind Anhänger von Präsident Evo Morales, der seit seinem Amtsantritt Anfang diesen Jahres mit verschiedensten Maßnahmen eine größere Beteiligung der verarmten Bürger an den Reichtümern des Landes zu erreichen versucht.

Dazu zählte die umstrittene Verstaatlichung der Erdgasvorkommen sowie eine Landreform, die von Großgrundbesitzern als Enteignung kritisiert wurde. Die privaten Bergarbeiter hatten Morales im Präsidentschafts-Wahlkampf massiv unterstützt, woraufhin dieser ihnen einige Schürfrechte im Gebiet Huanuni erteilte.

Die Kämpfe hatten begonnen, als die privaten Bergarbeiter versuchten, die staatliche Zinnmine zu besetzen und dabei auf den Widerstand der dortigen Arbeiter stießen. Unter der Bevölkerung brach Panik aus und es hat erhebliche Sachschäden gegeben. Polizei und Militär hatten zunächst nicht eingegriffen, um die Lage nicht weiter anzuheizen.

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