30 Mio. € gestohlen

Hacker-Angriff auf russische Zentralbank

Web
02.12.2016 20:37

Unbekannte Hacker haben bei Russlands Zentralbank einen Millionenbetrag erbeutet. Es seien insgesamt zwei Milliarden Rubel (umgerechnet rund 30 Millionen Euro) mittels gefälschter Zugangscodes von Konten abgeräumt worden, teilte ein Mitarbeiter der Zentralbank am Freitag mit. Insgesamt hätten die Diebe versucht, an fünf Milliarden Rubel (mehr als 70 Milliarden Euro) zu kommen. Laut Angaben des Inlandsgeheimdienstes FSB soll außerdem ein groß angelegter Cyberangriff auf das Bankensystem des Landes geplant gewesen sein. Das sei vereitelt worden.

Bei dem Angriff sollten Server genutzt werden, die in den Niederlanden stationiert und auf eine ukrainische Verleihfirma namens BlazingFast registriert seien. Die Falschmeldungen sollten von einer Krise im Bankensystem, Insolvenzen und dem Entzug von Lizenzen handeln. "Der FSB hat die notwendigen Maßnahmen eingeleitet, um Bedrohungen für die russische Wirtschafts- und Informationssicherheit zu neutralisieren", hieß es in der Mitteilung.

Der Chef von BlazingFast, Anton Onopritschuk, sagte, weder der FSB noch irgendein anderer Geheimdienst hätten ihn kontaktiert. Er warte derzeit auf nähere Informationen, um selbst den Anschuldigungen nachgehen zu können. Technisch sei es aber möglich, dass die Server des Unternehmens gemietet und für Cyberangriffe genutzt werden könnten. "In 99 Prozent der Fälle erfährt man erst im Nachgang von Angriffen", sagte Onopritschuk.

Spannungen mit den USA
In Russland gilt eine erhöhte Warnstufe für Cyberangriffe, insbesondere seit den Vorwürfen aus den USA, wonach die Regierung in Moskau an dem Hackerangriff auf die Demokratische Partei während des Wahlkampfs beteiligt gewesen sein soll. US-Vizepräsident Joe Biden hatte damals erklärt, die USA würden "eine "verhältnismäßige" Antwort darauf finden. Seither hat es eine Reihe von Cyberangriffen auf russische Einrichtungen gegeben, es ist aber unklar, ob sie in Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen den Regierungen in Moskau und Washington stehen.

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