Vom Profi

Fotografie: Fünf Tipps fürs perfekte Porträt

Elektronik
04.12.2016 09:00

"Fotografie ist eine Leidenschaft, die einen irgendwann einmal erwischt und dann nicht mehr loslässt", sagt Helmut Mitter. Seit über 30 Jahren steht der Wiener Fotograf bereits beruflich hinter der Kamera. Für Schlagzeilen sorgte er zuletzt mit "Rot", einer Porträtserie über Rothaarige. Grund genug für krone.at, ihm fünf Tipps fürs perfekte Porträtfoto zu entlocken.

An die 140 rothaarige Menschen hat Helmut Mitter in den letzten fünf Jahren bereits fotografiert - vorwiegend mit Sonys - wie er sagt - "super durchdachter" Alpha 7R II. Abgeschlossen ist sein "Lebensprojekt" damit aber noch nicht: rund 40 Rotschöpfe stehen noch auf seiner Liste, weitere kommen ständig hinzu - Interessierte mit entsprechender Haarpracht können sich samt Bild und Kontaktdaten an studio@helmut-mitter.com wenden.

krone.at hat den Profi-Fotografen nach seinen fünf Tipps für das perfekte Porträtfoto gefragt.

1. Das richtige Model
Ein "williges Model zu haben, das sich fotografieren lässt", ist für Mitter schon einmal eine "gute Voraussetzung" für ein gelungenes Foto. Ob dieses hübsch, männlich, weiblich, jung oder alt sei, ist dem Profi nach für ein Charakterporträt letztlich "wurscht".

2. Gutes Licht
Gute Lichtverhältnisse (gleichmäßiges Licht, keine pralle Sonne - eher Schatten) sind das Um und Auf für gelungene Porträtaufnahmen. Als "Fan" von natürlichem Licht reicht Mitter oft schon ein simpler Aufheller, beispielsweise in Form einer Styropor-Platte, um dieses noch zu verbessern. Im Falle von Kunst- bzw. Blitzlicht gilt für ihn: weniger ist mehr. Am liebsten arbeitet er mit nur einer Lichtquelle. Für seine Porträtserie "Rot" verwendete er ein Studiolicht mit einem Mola-Lichtformer sowie einer großen Softbox, die als Hintergrund fungierte.

3. Eine "g'scheite Kamera mit einem g'scheiten Objektiv"
Die Wahl der richtigen Kamera hängt für Mitter vom Verwendungszweck der Porträts ab. Für seine Rothaarigen griff der Sony-Fotograf zur mit 42 Megapixeln auflösenden Alpha 7R II, "weil ich gewusst habe, ich möchte die Bilder vergrößern und groß herzeigen". Für reine Businessporträts, die zumeist ohnehin nur im Internet veröffentlicht, greift er zur kleineren Alpha 7S mit zwölf Megapixeln.

Nicht minder wichtig: ein Objektiv, das die gewünschte "Leistung auf den Sensor bringt". Zwingend lichtstark müsse dieses nicht sein - seine Porträtserie "Rot" fotografierte Mitter mit relativ geschlossener Blende (F/10). Für die Bildwirkung empfiehlt er jedoch Brennweiten ab 50 Millimeter bis 100 oder auch 135 Millimeter aufwärts. Alles darüber sei dann meistens schon zu weit weg vom Model, so Mitter, der seine Porträts am liebsten mit einer 85-Millimeter-Festbrennweite schießt.

4. Offene Blende
Obwohl er für seine Rothaarigen-Serie mit geschlossener Blende fotografiert hat, weiß Mitter um die Vorteile eines lichtstarken Objektivs mit großer Offenblende: "je offener die Blende, desto netter" sei das Bild, "weil der Hintergrund halt einfach weg ist." Allerdings, räumt Mitter ein, sei es aufgrund des geringeren Schärfetiefenbereichs dann auch schwieriger, "die Schärfe zusammenzubringen". Wichtig, weil angenehm für den Betrachter sei daher in jedem Fall, dass das Auge scharf ist. Mitter verwendet dafür den elektronischen Sucher mit Vergrößerungsfunktion seiner Kamera.

5. Kommunikation

Das beste Equipment nützt allerdings nichts, wenn das Model nicht "warm wird". Besonders wichtig sei es daher, sich auf das Model einzulassen und mit diesem zu befassen, um seine Vorlieben herauszufinden und es "aus seinem Schneckenhaus herauszukitzeln" - denn das sehe man dann auch auf den Bildern.

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