Hochleistungs-Laden

BMW, Daimler, Ford und VW bauen Schnelllade-Netz

Motor
29.11.2016 15:37

Die BMW, Daimler, Ford und der Volkswagen-Konzern mit Audi und Porsche planen ein Joint Venture zur Errichtung des leistungsstärksten Ladenetzes für Elektrofahrzeuge in Europa. Hierzu haben die Partner ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Gemeinsam wollen sie in kurzer Zeit eine beachtliche Zahl an Ladestationen errichten und so die Langstreckentauglichkeit der Elektromobilität deutlich erhöhen - ein wichtiger Schritt, um sie im Massenmarkt zu etablieren. Aber es bleiben zunächst noch Unklarheiten.

(Bild: kmm)

Die geplante Infrastruktur soll eine Ladeleistung von bis zu 350 kW unterstützen und somit ein wesentlich schnelleres Laden als derzeitige Schnellladenetze ermöglichen. Der Aufbau beginnt 2017, im ersten Schritt sind ca. 400 Standorte in Europa geplant. Bis 2020 sollen Kunden Zugang zu Tausenden von Hochleistungsladepunkten haben. Die Ladestationen an Autobahnen und hochfrequentierten Durchgangsstraßen sollen öffentlich zugänglich sein und damit das elektrische Fahren über längere Strecken ermöglichen. Das Laden soll so weiterentwickelt werden, dass es in Zukunft ähnlich bequem funktioniert wie herkömmliches Tanken.

Dreimal so schnell wie bisheriges Ultra-Laden
Das Ladenetz soll auf dem "Combined Charging System"-Standard (CCS) basieren und die bestehenden technischen Standards des AC- und DC-Ladens auf die nächste Leistungsstufe gehoben werden, sodass die geplante Infrastruktur DC-Schnellladen mit einer Kapazität von bis zu 350 kW ermöglicht wird. Für diese Leistung ausgelegte Fahrzeuge können dann im Vergleich zu heutigen Elektrofahrzeugen in einem Bruchteil der Zeit geladen werden. "Im Vergleich zu dem, was bisher als ultraschnelles Laden bekannt ist, wird es künftig dreimal so schnell gehen", heißt es seitens Volkswagen. Alle Fahrzeuge, die mit dem CCS-Standard ausgerüstet sind, sollen markenunabhängig das Ladenetz nutzen können.

Die Gründungspartner BMW Group, Daimler AG, Ford Motor Company und der Volkswagen-Konzern wollen sich zu gleichen Teilen an dem Joint Venture beteiligen. Weitere Automobilhersteller sind eingeladen, sich an dem Ladenetz zu beteiligen. Darüber hinaus ist das Joint Venture offen für die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern.

Mit dem Joint Venture stellen sich die Autokonzerne gemeinsam gegen den US-Elektroauto-Pionier Tesla, der ein eigenes, Supercharger genanntes Ladenetz betreibt.

Noch viele Unklarheiten
Details zur Umsetzung stehen allerdings noch nicht fest oder werden noch nicht mitgeteilt. Etwa wer den Strom zur Verfügung stellt oder aus welchen Energiequellen er stammt. Erneuerbare Energiequellen sollen bevorzugt werden. Auch wie viele Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden, kann man noch nicht sagen. Bei einem Ladestrom von versprochenen 350 kW wären mächtige Zuleitungen nötig, wenn viele Autos gleichzeitig zapfen. Doch auch über die Kapazität der Zuleitungen gibt es noch keine Auskunft.

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(Bild: kmm)



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