Afghanische Rache
Vizepräsident verprügelt und entführt Widersacher
Der afghanische Vizepräsident Abdul Raschid Dostum hat während eines Sportturniers in Nordafghanistan einen Widersacher zuerst selbst geschlagen, dann von seinen Wächtern verprügeln lassen und schließlich entführt. Das berichtete die "New York Times" in der Nacht auf Montag.
Der Vorfall habe sich bereits am Freitag ereignet, am Rande eines Buzkaschi-Turniers, bei dem zwei Mannschaften zu Pferde versuchen, eine kopflose Ziege über eine gegnerische Linie zu schleifen. Der entführte Mann sei ein Politiker aus Dostums eigener Dschunbisch-Partei. Er habe Dostum zuvor kritisiert. Hunderte Demonstranten verlangten am Sonntag vor dem Haus Dostums die Freilassung des Entführten - ohne Erfolg.
Dostum, ein Kriegsherr, dem viele Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, ist seit Monaten unglücklich mit der afghanischen Einheitsregierung von Präsident Ashraf Ghani und Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah. Sie würden ihn ignorieren, klagte er. Er drohte öffentlich damit, Ärger zu verursachen, sollte er nicht ernst genommen werden. Die Schlägerei geschah der Zeitung zufolge kurz nach einem weiteren Wutausbruch gegen Präsident Ghani.
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