"Home Invasion"

13-Jährige versteckt sich vor Räubern im Schrank

Österreich
24.11.2016 07:20

Zwei Bosnier haben am Mittwochabend im Vorarlberger Götzis eine Frau in ihrem eigenen Haus überfallen und gefesselt. Die 13-jährige Tochter, die sich im ersten Stock des Hauses aufhielt, wurde von den Tätern während der "Home Invasion" nicht bemerkt. Das Mädchen konnte die Polizei alarmieren und sich verstecken. Die Verdächtigen - sie hatten das Gebäude gezielt ausgewählt - wurden nur wenig später von der Spezialeinheit Cobra gestellt. Mutter und Tochter erlitten keine gröberen Verletzungen, aber einen gewaltigen Schock.

Die mutmaßlichen Täter, 29 und 33 Jahre alt, läuteten gegen 18.45 Uhr an der Haustür. Als die Frau öffnete, überwältigte das Duo sie sofort und drängte sie ins Gebäude. Mit einem Klebeband fesselten und knebelten die beiden Männer dann die Hausbewohnerin.

Den Aufruhr im Erdgeschoß bekam jedoch die 13-jährige Tochter der Frau, die sich im ersten Stock befand, mit. Sie verständigte geistesgegenwärtig die Polizei und versteckte sich anschließend in einem begehbaren Schrank.

13-Jährige über Drehleiter gerettet
Innerhalb kürzester Zeit hatte die Polizei, die zur Unterstützung auch die Cobra alarmierte, das Haus umstellt. Der Frau gelang es, sich von den Fesseln zu befreien. Sie konnte durch die Haustür fliehen. In der Zwischenzeit hatten sich Cobra-Beamte Zugang zum Haus verschafft, konnten die 13-Jährige im Schrank ausfindig machen und über eine Drehleiter in Sicherheit bringen.

Anschließend durchsuchte die Spezialeinheit das Gebäude nach den beiden Bosniern, die sich auf den Dachboden zurückgezogen hatten. Sie wurden gegen 20.15 Uhr gestellt. Fest steht, dass einer der Bosnier in Österreich lebt, der andere sei laut Exekutive erst vor etwa zwei Wochen eingereist.

Mutter und Tochter erlitten bei dem Überfall keine gröberen Verletzungen, aber einen schweren Schock. Dennoch gehe es den beiden laut Polizei den Umständen entsprechend gut. Sie wurden in der Nacht vom Kriseninterventionsteam betreut.

Gebäude gezielt ausgewählt
"Es war ein gezieltes Vorgehen der Täter und nicht ein willkürliches Aussuchen eines x-beliebigen Wohnhauses als Tatobjekt", teilte die Vorarlberger Polizei nach der ersten Einvernahme am Donnerstagvormittag mit. Die Täter, die als Paketzusteller arbeiteten, hatten dem Hausbesitzer in letzter Zeit mehrmals Pakete an seine Geschäftsadresse im Vorderland zugestellt. Sie gingen deshalb davon aus, dass in dem Haus Geld zu holen sei. Daraufhin habe das Duo das Privathaus des Geschäftsmannes ausgekundschaftet und sich zu dem Überfall entschlossen.

Bei der Durchsuchung des Hauses fanden die beiden Männer Bargeld, das nach ihrer Festnahme auf dem Dachboden des Hauses gefunden wurde. Die Höhe des Betrags werde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben, hieß es. Ob die beiden Bosnier während des Überfalls auch bewaffnet waren, ist noch nicht klar. Die Beschuldigten wurden in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.

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