Ohren auf!

Kopfhörer: Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Elektronik
30.11.2016 17:00

Einschalten, zurücklehnen und entspannen - mit dem richtigen Kopfhörer wird das Musikhören zum Genuss. Doch Kopfhörer ist nicht gleich Kopfhörer. Wir erklären, was die Unterschiede sind, und worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Wo und wofür?
Bevor Sie sich auf die Suche nach dem geeigneten Kopfhörer machen, sollten Sie sich überlegen, wo er bevorzugt Verwendung finden soll. Ein Kopfhörer, der jeden Tag in den Öffis oder auf Reisen genutzt werden soll, muss andere Anforderungen erfüllen als ein Gerät, das vornehmlich zuhause zum Einsatz kommt. Faktoren wie Gewicht, Größe (faltbar?) oder Zusatzfunktionen wie eine Rauschunterdrückung spielen hierbei eine Rolle.

Ebenfalls nicht unerheblich ist, welche Musik Sie damit hören wollen. Zwar kann prinzipiell jeder Kopfhörer jede Art von Musik wiedergeben, abhängig vom bevorzugten Genre zählen aber ganz unterschiedliche Klangcharakteristika. Während etwa Fans von Hip Hop und elektronischer Musik satte Bässe bevorzugen, wollen Klassik-Liebhaber ein möglichst unverfälschtes, lineares Klangbild.

Geschlossen, offen oder halboffen?
Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale für Kopfhörer ist die Bauform. Unterschieden wird vorrangig zwischen offenen und geschlossenen Kopfhörern. Letztere dichten das Ohr besser gegen Störeinflüsse von außen ab und der Schalldruck kann nicht nach außen entweichen, wovon vor allem die Bässe profitieren. DJs oder Studiomusiker bevorzugen deshalb geschlossene Modelle. Nachteil: Es wird unter den Ohrmuscheln schneller warm, was bei längerem Tragen unangenehm werden kann.

Offene Kopfhörer kompensieren dieses Manko durch eine luftigere Bauweise, weiche Materialien und weniger Druck auf die Ohren, sodass sie selbst nach langer Zeit noch angenehm zu tragen sind. Durch die geringere Abschirmung werden Umgebungsgeräusche noch wahrgenommen, was einerseits praktischer/sicherer sein, andererseits aber den Musikgenuss trüben kann.

Halboffene Kopfhörer stellen einen Kompromiss zwischen den beiden vorherigen Bauformen dar. Sie sind angenehmer zu tragen als geschlossene Kopfhörer und ihre Schallabschirmung besser als jene offener Modelle.

Kabel oder drahtlos?
Wie die Musik in den Kopfhörer kommt, war noch bis vor wenigen Jahren eindeutig: per Kabel. Inzwischen bahnen sich Klänge immer häufiger auch "drahtlos" ihren Weg zum Konsumenten. Beides hat Vor- und Nachteile. Für Hifi-Puristen ist nach wie vor das Kabel die erste Wahl, da es nicht anfällig für andere Funkquellen in der Umgebung ist und somit eine störungsfreie Übertragung garantiert. Ganz nebenbei sind kabelgebundene Kopfhörer in der Regel günstiger als vergleichbare kabellose Modelle. Beim Kauf eines kabelgebundenen Kopfhörers sollten Sie allerdings darauf achten, dass das Kabel austauschbar ist. Ein Kabelbruch - insbesondere in der kalten Jahreszeit - ist schließlich schnell passiert.

Kabellose Kopfhörer sind davor gefeit. Davon abgesehen liegt ihr Vorteil in der Bewegungsfreiheit, die sie ermöglichen: Hier gibt es kein Kabel, das störend im Weg hängt. Im Gegenzug dafür müssen kabellose Kopfhörer jedoch regelmäßig an die Steckdose, um die integrierten Akkus aufzutanken. Beim Kauf sollte daher auf eine lange Akku-Laufzeit geachtet werden. Immerhin: Wer nicht rechtzeitig ans Aufladen denkt, kann sich bei den meisten Modellen mit einem beiliegenden Kopfhörerkabel aushelfen und den Kopfhörer auch passiv per Kabel betreiben.

Bluetooth oder Funk?
Ist die Wahl auf einen kabellosen Kopfhörer gefallen, gilt es sich für einen Übertragungsweg zu entscheiden: Bluetooth oder Funk? Der große Vorteil von Funk-Lösungen: Sie funktionieren im Gegensatz zu Bluetooth, das zumeist auf zehn Meter beschränkt ist, über deutlich größere Reichweiten hinweg, sodass sie zum Beispiel problemlos im gesamten Haus genutzt werden können. Dafür braucht es allerdings eine eigene Basis-Station, die das Musiksignal umwandelt und an den Kopfhörer sendet, weshalb Funk-Kopfhörer nicht für den mobilen Einsatz außerhalb der eigenen vier Wände geeignet sind.

Von vielen bevorzugt werden daher Modelle, die Musik per Bluetooth übertragen - eine entsprechende Schnittstelle findet sich schließlich in Smartphones, Notebooks, Tablets, vielen neueren MP3-Playern sowie im Auto. Praktischer Zusatznutzen: Verfügt der Kopfhörer auch über ein Mikrofon, lässt sich der Bluetooth-Kopfhörer unterwegs als Freisprech-Einrichtung verwenden.

Touch oder Taste?
Die Bedienung des Bluetooth-Kopfhörers erfolgt wahlweise über entsprechende Tasten oder per Touch. Testen Sie bei Tasten-Modellen vor dem Kauf, ob diese für Sie auch gut und intuitiv erreichbar sind. Wer es bequemer und nicht lange nach Tasten suchen mag, findet bei vielen neueren Modellen auch Ohrmuscheln mit berührungsempfindlicher Oberfläche, über die mittels Geste Songauswahl, Lautstärke und dergleichen mehr gesteuert werden können.

Noise Cancelling
Wer unterwegs in Flugzeug, Bahn & Co. oder auch zuhause seine Ruhe haben und sich voll und ganz auf die Musik konzentrieren möchte, sollte nach sogenannten Noise-Cancelling-Kopfhörern mit Rauschunterdrückung Ausschau halten. Per Mikrofon analysieren sie die Umgebungsgeräusche und erzeugen basierend auf diesen ein entgegengesetztes Schallsignal, wodurch die akustisch eindringenden Signale ausgelöscht werden. Das funktioniert vor allem bei monotonen, niederfrequenten Geräuschen wie brummenden Flugzeugturbinen sehr gut, weniger dagegen bei hochfrequenten Geräuschen wie zum Beispiel Stimmen oder Kindergeschrei.

Da für die Rauschunterdrückung Strom benötigt wird, verfügen Noise-Cancelling-Kopfhörer wie Bluetooth-Modelle über einen integrierten Akku. Wer viel unterwegs ist, sollte dementsprechend auf eine lange Akku-Laufzeit achten. Hinzukommt, dass Noise-Cancelling-Kopfhörer durch die zusätzliche Elektronik bei aktiver Rauschunterdrückung über ein Grundrauschen verfügen, das nach einer Weile zumeist jedoch nicht mehr wahrgenommen wird. Wer allerdings sensible Ohren hat, ist bei einem geschlossenen Kopfhörer ohne Rauschunterdrückung möglicherweise besser aufgehoben.

Abschließende Tipps
Haben Sie ein Modell gefunden, das Ihnen gefallen könnte, sollten Sie es unbedingt Probe hören und tragen - am besten mit einem Ihrer Lieblingssongs, von dem Sie genau wissen, wie dieser zu klingen hat. Der beste Kopfhörer nutzt am Ende des Tages allerdings nichts, wenn die Musikquelle qualitativ schlecht ist. Achten Sie gerade bei MP3-Dateien daher auf eine geringe Komprimierung bzw. hohe Bitrate, um das Optimum aus Ihrer Musik herauszukitzeln.

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