Schwere Krawalle

Ausschreitungen bei Neonazi-Aufmarsch

Ausland
04.10.2006 08:01
Bei einem Neonazi-Aufmarsch in Leipzig ist es am Dienstag zu Ausschreitungen der gewaltbereiten linken Szene gekommen. Entlang der Strecke wurden Barrikaden errichtet und Flaschen geworfen, Container und ein Polizeiwagen brannten. Zehn Menschen wurden verletzt, darunter vier Polizisten.

Rund 2.000 Angehörige der linken Szene säumten die Strecke. Etwa 1.500 von ihnen stuften die Behörden als gewaltbereit ein. 159 Menschen wurden in Gewahrsam genommen. Es gab vier Festnahmen. Die Betroffenen gehörten überwiegend der gewaltbereiten linken Szene an.

2.000 Polizisten im Einsatz
Der Polizei gelang es, einen unmittelbaren Zusammenstoß der Lager zu verhindern und die Ausschreitungen einzudämmen. Ersten Schätzungen zufolge gab es dennoch etwa 80.000 Euro Sachschaden. Insgesamt waren rund 2.000 Beamte aus den gesamten Bundesgebiet im Einsatz. An dem Neonazi-Aufmarsch des Hamburger Rechtsextremisten Christian Worch nahmen laut Polizei 209 Anhänger teil.

"Courage zeigen"
Ihnen stellten sich bei strömenden Regen weit mehr als 1.000 Menschen friedlich entgegen. Dazu gehörten die Pfarrer der Nikolai- und der Thomaskirche. Politiker, Parteien, Gewerkschaften und Künstler hatten unter dem Motto "Courage zeigen" zum Protest gegen das Neonazi-Treffen aufgerufen.

Am Dienstag stoppte der Marsch am Ostplatz und kehrte nach einer Kundgebung zum Bahnhof um. Der Zug durch die Stadt verzögerte sich immer wieder durch spontane Protestkundgebungen und Sitzblockaden der Gegendemonstranten. Nach knapp fünf Stunden war der Aufzug beendet, und die angereisten Worch-Anhänger verließen die Stadt. Die Polizei löste die Versammlungen der Gegendemonstranten auf.

Wenig später versammelten sich einige Anhänger der linken Szene zum Protest vor der Polizeidirektion, wo sich Gefährten in Gewahrsam befanden. Nach einem Platzverweis löste sich die Gruppe auf.

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