Asyl beantragt
Flugzeugentführung in Italien unblutig beendet
Nach Angaben türkischer Medien wollte der Mann entgegen ersten Berichten nicht gegen Papst Benedikt XVI. protestieren. Er habe sich im Gegenteil bereits Ende August an den Papst mit der Bitte um Hilfe gewandt, weil er den Kriegsdienst in seiner Heimat aus religiösen Gewissensgründen verweigert habe.
Ursprünglich hatte es geheißen, zwei Flugzeugentführer wollten gegen den für den kommenden Monat geplanten Besuch von Benedikt XVI. in der Türkei und gegen seine jüngste Äußerungen protestieren, die in der islamischen Welt für Aufregung gesorgt hatten.
In dem Brief bezeichnete sich Hakan Ekinci angeblich als Christ, der sich niemals als Moslem gefühlt habe. Weiters soll er geschrieben haben: "Heiliger Vater, helfen sie mir, nicht einrücken zu müssen."
Kampfjets überwachten entführtes Flugzeug
Der laut Zeugen unbewaffnete Täter hatten die Passagiermaschine der Turkish Airlines am frühen Dienstagabend mit 107 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von der albanischen Hauptstadt Tirana nach Istanbul entführt. Für einen Flug nach Rom - wie vom Entführer geplant - reichte jedoch der Treibstoff nicht, daher wurde die Maschine nach Brindisi umgeleitet. An Bord waren größtenteils Albaner. Die Boeing wurde zunächst von griechischen, dann von italienischen Kampfflugzeugen ins süditalienische Brindisi begleitet, wo sie sicher landete.
Gut eine Viertelstunde nach dem Start war der Entführer ins Cockpit eingedrungen und hatte eine Kursänderung nach Rom verlangt, wie der stellvertretende Gouverneur von Istanbul, Vedat Muftuoglu, mitteilte. Der Pilot der Boeing 737-400 setzte daraufhin über dem griechischen Luftraum einen Notruf ab.
Reumütiger Entführer
Die Passagiere seien nicht bedroht worden, und niemand sei verletzt worden. Der Kidnapper entschuldigte sich nach langen Verhandlungen mit dem Polizeichef von Brindisi bei den Passagieren wegen der Entführung. Der Kidnapper sprach Englisch und Albanisch. Aus seinem Akzent konnte man jedoch entnehmen, dass er kein Albaner war.
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