Flugzeugabsturz

Passagier wartete ganze Nacht neben totem Piloten

Österreich
04.10.2006 07:53
Beim Absturz eines Kleinflugzeuges der Marke Cessna Montagabend am Reinischkogel im weststeirischen Bezirk Deutschlandsberg ist ein 73 Jahre alter Pilot aus Deutschland ums Leben gekommen, sein Passagier (67) wartete schwer verletzt die ganze Nacht auf Hilfe. Nebel und Wind hatten die Suche nach der Maschine verzögert.

Um 15.47 Uhr war die Cessna 172 vom Flughafen in Vilshofen bei Passau in Bayern (D) gestartet, sie sollte zwei Stunden später in Klagenfurt landen. Als das einmotorige Kleinflugzeug vom Radar verschwand, wurde noch eine halbe Stunde gewartet.

"Dreißig Minuten, um sich ein Bild machen zu können", erklärt Heinz Sammerbauer von der Austro Control. "Es wäre zum Beispiel möglich gewesen, dass die Maschine hinter einem Berg ist oder woanders zur Landung ansetzte." Ein Notfunk wurde nicht ausgelöst. Normalerweise sendet bei einem Absturz ein so genannter Crash-Sender ein Signal. Warum das diesmal nicht der Fall war, ist noch unklar.

Rettungsarbeiten durch Nebel verzögert
Wegen starken Nebels konnte kein Suchhubschrauber eingesetzt werden. Dieser Nebel dürfte auch dem deutschen Piloten zum Verhängnis geworden sein. Um das Gebiet zu Fuß zu durchkämmen, hätte man eine genauere Position benötigt. Entdeckt wurde das Kleinflugzeug schließlich Dienstagfrüh gegen 7.30 Uhr am 1463 Meter hohen Reinischkogel bei Stainz.

67-Jähriger lebend geborgen
Da kam für den 73 Jahre alten Piloten bereits jede Hilfe zu spät. Sein Passagier (67), wie er aus Ahlen in Nordrhein-Westfalen, hatte mit schweren Kopfverletzungen die ganze Nacht in der Maschine eingeklemmt auf Hilfe gewartet. Er wurde vom Rettungshubschrauber, der wegen des unwegsamen Geländes nur 300 Meter von der Unfallstelle entfernt landen konnte, zum LKH Graz geflogen.

Die Flugunfallkommission und das Landeskriminalamt haben die Ermittlungen aufgenommen.

Von Eva Molitschnig

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